Auflauf mit Gemüse, Fleisch und Käse so ein Modellrezept für mindestens 8 Monate im Jahr, und die beginnen jetzt und dauern eben bis ungefähr Mai, oder halt solange bis es richtig warm und frühsommerlich wird. Auflauf hat bei mir immer etwas schweres und warmes, das nicht so wirklich in den Sommer passen möchte, aber für den Rest des Jahres Kraft spendet und Zeit spart. Ergibt das für dich irgendwie Sinn?
Was macht einen guten Auflauf aus?
Kleiner Disclaimer: alles was jetzt kommt ist ausschließlich meine Meinung und mein Erfahrungswert – deine Meinung kann und darf völlig anders sein und dabei trotzdem richtig. Liege ich komplett falsch, kannst du mir deine Wahrheit gern unten in den Kommentaren um die Ohren hauen :P
Ein gelungener Auflauf steht auf ein paar stabilen Beinen, von denen die meisten vorhanden und intakt sein müssen, sonst fällt das Ding nämlich um und keiner kanns mehr essen weil es auf dem Boden rumliegt. Die Zutaten und deren gelungene Kombination ist natürlich wichtig, aber auch eine Vor- und Zubereitung.
Dazu gehört unter anderem auch die Zeit die du dir und dem Essen zugestehst, denn einen Auflauf macht man nicht „mal schnell“. Das ist wie „mal schnell“ ein Gulasch oder einen Eintopf kochen, das wird nix. Genau so wichtig ist meiner Meinung nach die Menge – eine Portion Auflauf kochen klappt nicht gut.
Rezepttipp
Fettes Fleisch macht saftig und lecker!
Beim Fleischanteil im Auflauf achte ich darauf, kein zu mageres Stück zu nehmen. Aufläufe sind ziemlich nah am Schmorgericht und mageres Fleisch wird beim schmoren bekanntermaßen trockener Pappe, das will ja dann keiner Essen. Daher nimm lieber ein Stück mit etwas mehr Fettanteil oder gib ein ordentliches Stück Bauchspeck dazu, um etwas Ausgleich zu schaffen. So ein wärmender Auflauf soll ja rund und reichhaltig sein, oder?
Bei der Vorbereitung achte ich hier besonders darauf die Stücke in gleichmäßige Größe zu schneiden, damit der Gargrad konsistent ist. Na gut, Hackfleisch ist ja sowieso immer in eine konsistente Größe „geschnitten“, da fällt die Aufgabe also direkt mal weg.
Theoretisch kannst du die meisten Fleischsorten einfach würzen und dann roh in die Form geben und im Ofen backen, aber aus meiner Sicht ist das ziemlich schade. Denn beim vorherigen anbraten in der Pfanne haben wir die Gelegenheit meine geliebten Röstaromen zu erzeugen und das angebratene (nicht unbedingt durchgebratene) Fleisch inklusive dem abgelösten Bratensaft aus der Pfanne mit in die Auflaufform zu geben. Darauf zu verzichten ist fahrlässig, wenn du mich fragst!
Gemüse muss Charakter haben
Wähle Gemüsesorten mit Substanz, die nicht zu wässrig sind. Sellerie, Karotten, Pastinaken, Brokkoli oder Blumenkohl eigenen sich gut und sind auch nach längerer Zeit im Ofen nicht beleidigt. Weiches und nasses wie Tomaten und Zucchini sollten mengenmässig eher die zweite Geige spielen. Du musst sie nicht komplett vermeiden, aber zu viel davon macht das Resultat dann schnell matschig und suppig. Ich greife generell vor allem zu Wurzelgemüse und Kohlsorten.
Auch beim Gemüse gilt wieder: schneide es nach dem putzen in gleich große Stücke. Je härter und trockener das Produkt ist, desto kleiner sollest du schneiden, damit die Garzeit ungefähr mit dem Rest übereinstimmt. Pastinaken und Sellerie brauchen tendenziell länger im Ofen als Karotten und Brokkoli. Blumenkohl ist irgendwo dazwischen, das spiegelt sich dann auch beim Zuschneiden wieder.
Natürlich kannst du auch einfach das störrische Gemüse einfach vorher blanchieren oder sogar braten, wenn das dein Style ist. Damit umgehst du das Garzeit-„Problem“ einfach völlig. Aber das ist ja fast schon cheaten.
Rezepttipp
Aromatische Zutaten – Der Schlüssel zum Geschmack
Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, Lauchzwiebeln und so weiter sind natürlich für einen aromatischen Auflauf genau so wichtig wie bei jedem anderen Gericht, vielleicht abgesehen von Vanillepudding. Diese sogenannten Aromaten – ich schätze die heißen so, weil sie beim Garen schnell den deutlichsten Geruch verbreiten, also das Aroma – verleihen eine gewissen Tiefe und Komplexität, sollen aber nicht im Mittepunkt stehen. Wenn du schon mal was gekocht oder gegessen hast, bei dem ein subtiles „irgendwie fehlt da was“-Gefühl aufgekommen ist, dann lag es möglicherweise daran, dass der Koch sich die Verwendung von solchen Zutaten gespart hat. Oder nicht gewürzt hat, was genau so dämlich ist.
Aromaten wirken außerdem als natürliche Geschmacksverstärker, was für mich ganz besonders bei Knoblauch offensichtlich ist. Die meisten Leute können das auch bei Zwiebeln nachvollziehen, aber generell gilt das für all diese Zutaten und noch eine ziemlich lange Liste anderer Lebensmittel, je nach Region und Küche.
Außer den oben genannten zählen auch Chili, Koriander, Staudensellerie, Schalotten, Fenchel, Sternanis und sogar Karotten dazu. Und viele weitere, aber das geht jetzt zu weit. Viele davon haben ätherische Öle die beim garen austreten und guten Geruch und Geschmack verbreiten, andere haben einen gewissen Zuckeranteil, der karamellisieren kann und so ebenfalls Geschmack spendet – so wie Karotten und Zwiebeln zum Beispiel.
Wichtig ist vor allem einfach, dass du 1-10 Aromaten einplanst und vielleicht zusammen mit dem Fleisch in die Pfanne gibst, so dass sie ihren Geschmack entfalten können. Anbraten oder zumindest anschwitzen/dünsten lohnt sich.
Rezepttipp
Nimm dir Zeit – Langsame Zubereitung für perfekte Aromen und Konsistenz
Es gibt Gerichte, die man nicht nebenbei „mal schnell“ macht. Dazu gehören Schmorgerichte, manche Suppen und Eintöpfe, alles aus dem Slow Cooker und nicht zuletzt auch Aufläufe. Das gilt sowohl für die Vorbereitung als auch die reine Zubereitungszeit, die Garzeit im Backofen.
Damit sich die Aromen und Geschmäcker der einzelnen Zutaten schön verbinden können und natürlich auch damit vor allem die härteren Gemüsesorten Zeit haben, richtig schön weich und zart zu werden, gebe ich so einem Auflauf gern eine Stunde oder mehr Zeit im Ofen, reduziere aber im Gegenzug die Temperatur etwas, damit in der Zeit nichts verbrennt. Auch der Einsatz von Alufolie um den entstehenden Dampf einzufangen und das ganze Gericht nicht nur zu backen, sondern zusätzlich auch leicht zu dämpfen ist keine schlechte Idee.
Nur für die letzten 20 Minuten, nachdem der Auflauf eigentlich schon fertig ist, geht dann die Hitze rauf, denn dann kommt bei mir auch der Käse drüber. Der soll schließlich auch schön Farbe kriegen und ein bisschen anknuspern.
Die Menge macht’s: Warum ich immer große Auflaufformen bevorzuge
Auflauf kann ich nicht für nur 2 oder 3 Portionen machen, das klappt bei mir auf keinen Fall. Vielleicht ist das eine Eigenart von mir, aber das wird einfach nix – weder Konsistenz noch Geschmack passen dann so richtig. Und die Balance der Zutaten auch nicht – ich kann fast garantieren, dass das Gericht dann entweder überwürzt ist oder ich dreimal so viele Zwiebeln drin hab wie reingehören. Oder irgendein anderer Unfug.
Mein absolutes Minimum ist immer eine große Auflaufform voll, das sind etwa sechs Portionen. Bei sehr Fleisch- und Käselastigen Rezepten auch mal acht. Und das ist letztendlich auch ziemlich rational, denn Vorkochen ergibt ökonomisch absolut Sinn. Die im Backofen verbrauchte Energie ist nur unwesentlich höher, wenn du die doppelte Menge kochst.
Das gleiche gilt für die Zubereitungszeit, und du sparst dir natürlich hinterher nochmal ganz ordentlich Zeit und Arbeit, wenn du die Reste nach einem langen Arbeitstag ganz entspannt auftauen und aufwärmen kannst, statt dich nochmal eine Stunde in die Küche zu stellen.
Ich passe meine Rezepte auch gerne so an, dass von den Zutaten möglichst eine ganze Verpackungseinheit verbraucht wird. So bleibt dann halt auch keine angebrochene Packung Frischkäse im Kühlschrank und wird dann schlimmstenfalls in 8 Tagen in die ewigen Jagdgründe geschickt.
Du kennst das Spiel ja wahrscheinlich selber gut genug. Man hat 3 Tage lang keinen Bedarf, dann noch mal 2 Tage lang ein schlechtes Gewissen und in den nächsten 3-5 Tagen ist man sich nicht mehr sicher, ob das Zeug überhaupt noch gut ist. Bis man sich dann sicher ist, dass es nicht mehr essbar ist, weil jetzt was blaugrünes drin wächst. Möchte ich gern vermeiden.
Hast du sowas wie einen Lieblingsauflauf, oder magst überhaupt Aufläufe oder eher nicht? Und ist Lasagne nicht eigentlich bloß Nudelauflauf?
Schreibs gern in die Kommentare, wir freuen uns!
Hackfleisch-Blumenkohl Auflauf
Kochutensilien
Zutaten
- 500 g gemischtes Hackfleisch
- 1 Zwiebel
- 1 gelbe Chili
- 5 Zehen Affiliate Link / Provisions LinkKnoblauch
- 2 Salsiccia Würste (je 60g)
- Affiliate Link / Provisions LinkOlivenöl (zum Anbraten)
- 1 Kopf Blumenkohl (ca. 1 kg)
- 1 Stange Lauch (ca. 350 g)
- 300 g Affiliate Link / Provisions LinkFrischkäse
- Affiliate Link / Provisions LinkSalz (nach Geschmack)
- Affiliate Link / Provisions LinkPfeffer (nach Geschmack)
- 50 g Affiliate Link / Provisions LinkParmesan (selbst gerieben)
- 120 g Affiliate Link / Provisions LinkGouda (selbst gerieben)
- 500 ml Gemüsebrühe
Anleitungen
- Die Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden, die gelbe Chili in feine Ringe schneiden, den Knoblauch schälen und fein hacken
- Die Salsiccia-Würstchen aus der Pelle nehmen und das Brät zerbröselt zum Hack geben.
- Das Hackfleisch in einer Pfanne anbraten, zusammen mit Zwiebeln, gelber Chili und Knoblauch. Mit Salz und Pfeffer würzen
- Den Blumenkohl in kleine Röschen teilen und den Lauch in Scheiben schneiden, beides natürlich vorher waschen.
- Den Blumenkohl und den Lauch vermengen und in eine Auflaufform geben.
- Den Frischkäse mit der halben Gemüsebrühe verrühren und das angebratene Hackfleisch hinzufügen.
- Die Mischung über das Gemüse in der Auflaufform geben und die restliche Gemüsebrühe darüber gießen.
- Die Auflaufform mit Alufolie abdecken und im vorgeheizten Ofen bei 160 Grad Celsius für ca. eine Stunde backen.
- Nach einer Stunde die Alufolie entfernen und den geriebenen Parmesan und Gouda über den Auflauf streuen.
- Den Auflauf für weitere 20 Minuten bei 180 Grad Celsius backen, bis der Käse goldbraun und knusprig ist.
- Den Auflauf aus dem Ofen nehmen und servieren.
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.