Ein Rezept zum Rumkugeln selber machen war nach dem Weihnachtsstollen der Top-Wunsch aus der Community. Ich bin leicht verwundert, dass wir in den letzten Jahren selber noch nicht auf diese Idee gekommen sind – manchmal sieht man halt den Wald vor lauter Bäumen nicht. Das Ergebnis ist jedenfalls zum niederknien. Unsere Rumkugeln sind einfach, lecker und low carb – WENN du die richtige Schokolade verwendest!
Low Carb Rumkugeln selber machen
Rumkugeln sind im Prinzip Pralinen, würde ich sagen. Meinetwegen auch Konfekt oder andere Arten von Konditorspezialitäten, aber im Endeffekt kommt das alles aufs gleiche raus. Ich glaube, ob man sie nun low carb-zuckerfrei oder traditionell macht, sollte da wenig dran ändern.
Einzelne Häppchen, sehr süß und aus tendenziell zu viel Fett, zu viel Zucker und insgesamt einfach eine zu hohe Energiedichte um als Nahrung gelten zu dürfen.
Deswegen SIND sie ja so lecker.
Rumkugeln unter dem Aspekt „gesunde Ernährung“ zu betrachten wäre vermutlich einfach vergebene Liebesmühe, aber da wir die Rumkugeln selber machen, haben wir zumindest ein kleines bisschen Kontrolle.
Zugesetzten Zucker können wir uns natürlich komplette sparen und durch den Zuckerersatz unserer Wahl ersetzen – bei uns ist das traditionell eine halb und halb Mischung aus Xylit und Erythrit oder in letzter Zeit einfach immer öfter nur Erythrit.
Industriell herstellte Rumkugeln bestehen meistens aus irgendeinem billigen Pflanzenfett wie gehärtetem Palmöl – sowas meiden wir mindestens so sehr wie reinen Zucker. Wir ersetzen natürlich durch Weidebutter und durch das, was in der Schokolade verarbeitet ist.
Selber machen wird also so clean wie es geht – aber es BLEIBT eine Süßigkeit ;)
Wie hochprozentig ist deine Schokolade?
Die Konsistenz hat in diesem Zusammenhang sehr viel mit dem Verhältnis zwischen Fett und bindefähigen Zutaten zu tun. Und die einzig nennenswert bindefähige Zutat ist der Kakao in der Schokolade.
Wir haben Schokolade mit ungefähr 70% Kakaoanteil verwendet. Hat deine Schokolade also mehr oder weniger Kakao, dann musst du das vermutlich ausgleichen.
Eine höherer Kakaoanteil in der verwendeten erfordert dann tendenziell weniger Schokolade oder alternativ mehr Butter. Umgekehrt könntest du einen geringeren Kakaoanteil durch die Zugabe von etwas Backkakao oder mehr Schokolade oder weniger Butter anpassen.
Das natürlich immer nur dann, wenn es überhaupt nötig ist. Ist deine Rumkugelmasse nach dem kühlen weder matschig-weich noch bröselig-hart, dann musst du genau gar nix machen, sondern kannst einfach fröhlich Kugeln formen und dir sowas denken wie „Pfff, ich weiß gar nicht was der hat, geht doch?“.
Sahneganache vs. Butterganache
Gelernt habe ich bei diesem Rezept außerdem, es mehrere Arten Ganache gibt. Vielleicht ist das eigentlich einfach Allgemeinwissen, aber da ich nicht backen können darf, muss ich das nicht wissen.
„Ganache“ war für mich bisher immer in warmer Sahne geschmolzene Schokolade, bei der man das Mischungsverhältnis und/oder die Temperatur verhaut und etwas produziert, das ein wenig an Blumenerde erinnert.
Offensichtlich gibt es aber noch eine weitere Variante – nämlich diese Butterganache, die wir hier verwendet haben. Variieren kann man sie wohl noch von „leicht“ bis „schwer“, nämlich mit weniger Schokolade für eine leichtere Variante und mehr Schokolade für eine entsprechend schwerere. Aus der Logik kann ich hier nur ableiten, dass leichter und schwerer für cremiger und fester stehen sollen.
Ich weiß nicht wie es dir geht, aber MIR kommt das so vor, als könnte dabei deutlich weniger schiefgehen als bei Sahneganache… liegt aber dann vielleicht auch daran, dass ich nicht backen darf und vor allem Angst hab, was ich noch nicht gemacht hab?
Naja, wir werden vermutlich noch etwas damit experimentieren – mal schauen, was dabei noch rauskommt 🙂
liebe Grüße
Nico
Rumkugeln ohne Zucker
Kochutensilien
Zutaten
- 200 g Dunkle Schokodrops (für die Masse)
- 100 g Butter (sehr weich)
- 100 g Erythrit
- 40 ml Rum
- 2 Päckchen Instant Espresso Pulver
- Vanille (gemahlen)
- 100 g Dunkle Schokodrops (für die Streusel)
Anleitungen
- 200g Schokolade über einem Wasserbad schmelzen und kurz abkühlen lassen, bis sie gerade noch zähfließend ist.
- Erythrit fein mahlen und die Butter bei Zimmertemperatur sehr weich werden lassen.
- Butter und Erythrit mit dem Handmixer schaumig schlagen (ca. 3-4 Minuten).
- Flüssige Schokolade, Vanille und Espressopulver zugeben und gründlich einrühren.
- Rum und/oder Rumaroma zugeben und weiterrühren bis es eine gleichmäßige Masse ist.
- 2 Stunden kühlstellen und fest werden lassen.
- Die restliche Schokolade fein hacken oder um Multizerkleinerer vorsichtig pulsen, bis sie die Größe von Schokostreuseln hat.
- Jeweils 8-10g von der Masse abnehmen und Kugeln formen, dann in den Schokostreuseln wälzen.
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.
Ingrid
Saturday 11th of September 2021
wow, die sind verboten lecker, vielen Dank
Britta
Wednesday 16th of December 2020
Hi! Wie kann man den Rum ersetzennum die Kugeln alkoholfrei zu machen?
Anna
Wednesday 23rd of December 2020
Ich würde den Rum durch Wasser ersetzen und für den Geschmack Rumaroma verwenden. Wieviel Aroma Du brauchst, musst Du testen. Der eine mag es intensiver, der andere nur einen Hauch.
Vivian Steinorth
Friday 4th of December 2020
Sooo lecker, vielen Dank, ein traumhaftes Rezept. Es ist auch gut gelungen.