Es wird unaufhaltsam Weihnachten und wir haben keine Zeit. Niemand hat Zeit für auch nur eine einzige Aufgabe, wir auch nicht. Trotzdem: das Menü muss komplett sein und das geht wirklich nur mit einem passenden Weihnachtsdessert. Der Zeitsparer-Lifehack bei sowas? Möglichst wenige Zutaten und nur eine große Schüssel für alle.
Kriegen wir hin! Zuckerfreie Macadamia Mousse mit Kokoscreme, verziert mit ein bisschen Beerenpüree. Bei uns wie immer auch für Diabetiker geeignet und zufällig sogar vegan.
Schnelles Weihnachtsdessert
Wenn Zeit und Ressourcen ausgehen, müssen wir priorisieren und die Dinge weglassen, die nicht wichtig und nicht schnell erledigt sind. Ergebnisorientiertes Arbeiten ist angesagt.
Der äußere Rahmen ist klar: es soll lecker und süß sein. Es soll nicht zu schwer sein, damit wir unser Wohlfeeling nach einem mächtigen Weihnachtsmahl nicht überfordern – aber es soll auch nicht gewöhnlich oder gar langweilig sein.
Die Zubereitung? Naja, jeder Aufwand am Heiligabend ist eh schon zu viel, also wären 1-2 Tage Vorlaufzeit gut – es darf also im Kühlschrank über Nacht nicht an Geschmack oder Optik einbüßen. Aber auch am 22.12 und 23.12 ist Zeit schon knapp.
Wir wollen einfach bloß ein schnelles, einfaches und zuckerfreies Dessert zu Weihnachten. Keine riskante Stress-Nachspeise.
Low Carb Dessert ohne backen
Irgendwelche aufwändigen oder fummeligen Bäckereien fallen weg – da müssen wir ja schon wieder in der Gegend rumwarten und hoffen, dass der Biskuit aufgeht oder sowas… du weißt schon.
Backen fällt einfach durch das zeitliche Raster und die Risikobewertung ist auch nicht so richtig super.
Alles was mit Eischnee, geschlagener Sahne und so zu tun hat, ist auch eher mit Vorsicht zu genießen. Alles was irgendwie oxidieren, anlaufen, ranzig oder auch bloß wieder flüssig werden kann, hat Krisenpotenzial. Das sind keine allgemeingültigen Regeln, aber durchaus Faktoren, die beachtet werden wollen.
Die einfachste Variante ist immer irgendein/e Mousse, Creme oder sonstiges, was nach „Masse“ aussieht.
Du musst nix backen, aufspritzen oder anrichten. Kurz vor dem Servieren verteilst du auf Schüsselchen und ist auch fast wieder fertig. Ob du für 3 oder 30 Personen vorbereitest ist zeitlich fast egal, wenn auch zumindest dieses Jahr 30 Personen eher verboten wären – aber wir vermeiden das C-Wort.
Veganer Nachtisch zu Weihnachten
Vegan ist ein Buzzword, das ich nicht gerne benutze – aus verschiedenen Gründen, aber hauptsächlich weil ich vegan nicht automatisch mit „besser“ oder gar „gesünder“ assoziiere.
Bei Nachspeisen ist es aber durchaus schnell mal „passiert“. Milchprodukte und Eier sind die einzigen regelmäßigen nicht veganen Zutaten die in einem Dessert vorkommen. Da beides aber einen gewissen Hang zur Verderblichkeit hat UND wir (also Vroni und ich) im Augenblick wieder ein paar Wochen ohne Milchprodukte machen, fällt es leicht, beides zu vermeiden.
Kokosmilch ist oft ein guter technischer Ersatz für verschiedene Milchprodukte. Geschmacklich ist sie… naja Geschmackssache halt. Passt zugegebenermaßen nicht immer und schmeckt auch nicht jedem (man kann sie aber „lernen“, das hab ich gemacht).
Für Nüsse (und nuss-artige Zutaten) gilt oft das Gleiche. Besonders natürlich für die fettreichen Sorten, die wir bevorzugen – die werden schön cremig und sind gute Geschmacksträger.
Macadamia Nüsse waren heute unsere Wahl, Mandeln oder Erdnüsse sind aber auch Kandidaten – auch wenn Erdnussmus nicht ganz so keto-geeignet ist, wie die anderen beiden.
Rezepttipp
Kokosmilch kaltstellen!
Das Rezept funktioniert übrigens am besten, wenn die Kokosmilch richtig kalt und das Kokosfett daher relativ fest ist. So ergibt sich schon von vorneherein eine cremige Konsistenz.
Unsere Kokosmilch hat einen Kokosanteil von etwa 90%, der Rest ist Wasser und ein kleines bisschen Verdickungsmittel. Letzteres hätten wir gern vermieden, hatten aber leider nichts cleaneres da.
Funktioniert hat es damit wunderbar. Nach einer Nacht im Kühlschrank war die ganze Dose Kokosmilch fest und einfach zu verarbeiten.
Je nach Sorte kann es passieren, dass sich das nach dem Kühlen unten in der Dose Kokoswasser absetzt. Das solltest du dann nicht für die Creme verwenden, sondern einfach nur die Kokosmassen oben ablöffeln. Das Wasser kannst du trinken oder anderweitig verwenden.
Kühlen oder binden?
Diese Nachspeise ist zugegebenermaßen ziemlich fettig. Das heißt: solang die Creme kalt ist, ist sie relativ fest. Das hat Fett so an sich.
Es heißt aber auch: wenn du die Creme zu lange draußen stehen lässt, wird sie weicher und weicher, daran kannst du nichts ändern.
Das ist natürlich Quatsch. Natürlich kannst du da etwas dran ändern.
Du kannst dich nämlich dafür entscheiden, die Macadamia-Kokos-Creme ein wenig zu binden oder anzudicken.
Andicken wäre eine Vorsichtsmaßnahme, falls ständiges Kühlen einfache logistisch unpraktisch für dich ist (Hinweis: wir haben Dezember. Hast du einen Balkon oder eine Terrasse?). Wir haben uns dagegen entschieden, weil wir einfach genug Platz im Kühlschrank haben, hätten uns aber im Zweifel für etwas Zitrusfaser oder Guarkernmehl entscheiden. Vielleicht auch Xanthan, je nach Laune.
Und du? Andicken oder kühlen… kein Dessert? Andere Ideen?
Viele Grüße
Nico
Macadamia-Kokos-Dessert ohne Zucker
Kochutensilien
Zutaten
- 200 g Macadamianüsse
- 400 g Kokosmilch
- 30 g Erythrit
- 1 TL Affiliate Link / Provisions LinkZimt
- 1 TL Affiliate Link / Provisions LinkVanille
- 80 g Himbeere (oder andere Beeren nach Wahl / TK oder frisch)
Anleitungen
- Kokosmilch kaltstellen, am besten über Nacht – so wird das Kokosfett fester und lässt sich besser verarbeiten.400 g Kokosmilch
- Macadamianüsse mit dem einem Multizerkleinerer pürieren, bis sie cremig sind – das dauert normalerweise weniger als eine Minute. Vorsicht: wenn die Creme mehr als Handwarm wird, dann kurz kühlen lassen, damit sich Öl und Eiweiß nicht trennen!200 g Macadamianüsse
- Kokosmilch aus dem Kühlschrank nehmen, Dose öffnen und die fest gewordene Kokosmilch mit einem Löffel abnehmen. Wenn sich unten in der Dose dünnes Kokoswasser abgesetzt hat, musst du darauf achten es NICHT mit in die Creme zu geben.400 g Kokosmilch
- Kokoscreme in einer Schüssel cremig aufschlagen, dann Zimt, Vanille und Süßungsmittel dazugeben und einrühren.400 g Kokosmilch,1 TL Zimt,1 TL Vanille,30 g Erythrit
- Macadamia-Creme löffelweise einrühren, bis für dich die richtige geschmackliche Balance zwischen Nuss und Kokos erreicht ist – bei uns waren das die ganzen 200g Nussmuss.200 g Macadamianüsse
- Vor dem Servieren 2 Stunden oder länger im Kühl
- Vor dem Servieren frische oder aufgetaute Himbeeren (oder andere Beeren deiner Wahl) pürieren und beim Servieren der Creme 2-3 Teelöffel pro Portion dazugeben oder jeden selbst dazugeben lassen.80 g Himbeere
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.