Alle Jahre wieder holt uns die Plätzchenzeit überraschend und völlig unangekündigt ein, und dieselbe Frage kommt wieder auf: welche Plätzchenrezepte fehlen noch im Blog und auf was haben wir Lust? Hilfreich sind dabei immer eure Vorschläge und Wünsche. Die gefüllten Mohnplätzchen sind auch ein Leserwunsch – allerdings ist der schon ein paar Jahre her.
Besser spät als nie? Vermutlich. 🙈
Die wichtigste Zutat für Mohnplätzchen ist vermutlich Mohn, ich denke darauf können wir uns ohne viel Diskussion einigen. Vroni hat aber gesagt, wir brauchen dafür eine Zutat namens Mohnback.
Was ist Mohnback?
Mohnback ist eine schwarze Masse, aus gemahlenem Blau- oder Graumohn, die als fertige Backzutat dient. Mohnback wird auch oft als Mohnfix oder Mohn Fix bezeichnet, aber das ist eigentlich ein Produktname, quasi die Taschentuch/Tempo-Situation des unter den Ölsaaten.
Außer Mohn ist in (gekauftem) Mohnback noch Zucker, Stärke, Geliermittel und diverse andere Zutaten enthalten. So wird aus dem Mohnback bei der Verarbeitung eine streichfähige, schnittfeste Paste. Ungemahlener Mohn wäre im Gegensatz dazu auch nach dem Backen noch körnig und hart.
Außerdem gewinnt der Mohn durch das Mahlen zusätzlichen Geschmack, weil die enthaltenen ätherischen Öle freigesetzt werden und sich entfalten können.
Gekauftes Mohnback kommt bei uns natürlich nicht in Frage, wir wollen uns den Zucker und die industrielle Verarbeitung ersparen. Zum Glück haben wir bereits ein Rezept, wie man Low Carb Mohnback selber machen kann im Blog.
Mohnback ohne Zucker selber machen
Grundsätzlich ist es eher einfach, frischen Mohnback selbst herzustellen. Du brauchst lediglich ganzen Blau- oder Quetschmohn, den du du dann mahlen musst. Anschließend kochst du ihn mit Milch un Gewürzen für ein paar Minuten auf, bis die Milch komplett aufgenommen ist.
Eine genaue Anleitung dazu findest du in einem eigenen Blogartikel, sogar mit Video.
Rezepttipp
Zuckerfreie Marmelade selber machen oder kaufen?
Eine weitere, ständige Herausforderung in der zuckerfreien Bäckerei, ist die Marmelade. Normale Marmelade, Konfitüre oder Gelee im Supermarktregal besteht oft zur Hälfte aus Zucker, gern auch mal mehr. Dank eines – optimalerweise – hohen Fruchtanteils haben sogar noch Sorten mit reduziertem Zuckergehalt locker 25-30 g Zucker.
Und klar, der Zucker in der Marmelade wird schließlich auch zur Konservierung gebraucht. Drin ist er aber trotzdem, auch wenn er einen Sinn haben mag.
Zuckerfreie Marmelade kann man natürlich auch kaufen; die ist aber teurer und enthält dann andere Konservierungsstoffe und ein künstliches Süßungsmittel oder auch mal Zuckeralkohole wie Xylit, Erythrit oder Sorbitol. Oder doch noch einen kleinen Anteil Fruktose oder Glukose um Bakterien fernzuhalten.
Rezepttipp
In kleinen Mengen ist das in der Weihnachtsbäckerei nicht so dramatisch, solange wir uns im liberalen Low Carb Bereich bewegen wollen; bei Keto kommt sowas aber eigentlich nicht in Frage.
Die Alternative ist wie immer: selbst zubereiten. Das vergrößert den Aufwand zwar merklich, ergibt für ambitionierte Ketarier aber wirklich Sinn. Und schwierig ist es auch nicht.
- 2 Handvoll gefrorene Beeren in einem Topf auftauen
- Süße nach eigener Wahl und Menge zugeben, im Zweifel immer Erythrit
- Mit dem Stabmixer pürieren bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist
- Langsam einkochen, bis die die Masse dick genug ist
Im Zweifel kannst du dann noch mit etwa Apfelpektin nachhelfen, damit der selbstgemachte Aufstrich schöner geliert. Es fehlt dabei lediglich an der Haltbarkeit, mehr als 3-4 Tage solltest du so eine selbstgemachte Marmelade nicht aufheben, da Schimmelgefahr droht.
Glasur aus weißer Schokolade ohne Zucker
Unser Low Carb Mohnplätzchen haben eine Glasur aus weißer Schokolade bekommen, auch die natürlich zuckerfrei. Wir verwenden dafür weiße Schokodrops mit Xylit von Xucker.
Damit sparen wir pro 100 g weißer Schokolade ungefähr 40 g Zucker ein. So richtig viel brauchen wir zwar für die Plätzchen nicht, wir sind mit ungefähr 50 g hingekommen, aber das ist immerhin trotdzem fast 1 g Zucker weniger pro Mohnplätzchen.
Ich finde, das ist zuviel für „ach egal“!
Gefüllte Mohnplätzchen
Zutaten
Rührteig
- 125 g Butter (weich)
- 60 g Erythrit
- 1 Msp. Vanille
- 2 Tropfen Bittermandel
- 1 Prise Salz
- 75 g Mandelmehl (teilentölt)
- 20 g Bambusfasern
- 8 g Flohsamenschalen
- 125 g Mohnback (selbst gemacht)
Füllung
- 75 g Marmelade (zuckerfrei)
Glasur
- 50 g Weiße Schokodrops (zuckerfrei)
Anleitungen
Vorbereiten
- Backblech mit Backpapier belegen. Backofen auf 160 ℃ Umluft vorheizen.
Rührteig zubereiten
- Butter in einer Rührschüssel mit einem Mixer (Rührstäbe) geschmeidig rühren.125 g Butter,1 Msp. Vanille
- Süße (gemahlen!), Aroma und Salz zugeben und gründlich glattrühren60 g Erythrit,2 Tropfen Bittermandel,1 Prise Salz
- Mandelmehl, Bambusfasern und Flohsamenschalen vermischen und abwechselnd mit dem Mohnback in die Schüssel geben.75 g Mandelmehl,20 g Bambusfasern,8 g Flohsamenschalen,125 g Mohnback
- Teig portionsweise in traubengroße Kugeln rollen und auf dem Backpapier etwas flachdrücken. Wenn du möchtest, dann kannst du den Teig auch ausrollen und kleine Blumen ausstechen.
- Backblech in den mittleren Einschub im Backofen schieben.
- Backe die Plätzchen für ca. 12 Minuten bis sie schön goldbraun sind. Ich schau bei Plätzchen immer nach ca. 8 Minuten nach ob sie nicht doch schon zu dunkel werden.
Füllen
- Nimm die Plätzchen noch sehr warm vom Blech. Aber Vorsicht, sie sind noch sehr weich. Gib jetzt auf ein Plätzchen einen Klecks Marmelade und lege ein 2. Plätzchen oben drauf. Leicht andrücken und abkühlen lassen. Die Plätzchen halten besser zusammen wenn sie beim Zusammenkleben noch warm sind.75 g Marmelade
Glasur zubereiten
- Schokodrops bei schwacher Hitze im Wasserbad schmelzen. Tauche ein Mohnplätzchen in etwa zur Hälfte in die Schokolade und lege es dann zum Trocken auf ein Gitter der ein Backpapier.50 g Weiße Schokodrops
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.