Hot Pocket Fathead-Taschen mit Tomaten und Feta

Fathead Teig aus Käse und Mandelmehl ist ein Dauerbrenner in unserer Keto-Küche. Fathead ist lecker und ziemlich einfach gemacht und toll für diverse Experimente.

In erster Linie war es für uns immer Pizza- oder Flammkuchenteig ohne Kohlenhydrate, aber wir haben ihn auch – wie heute – bereits für Teigtaschen und ähnliches verwendet. Heute gibt es eine Variante Teigtaschen mit vegetarischer Füllung, die für uns als Frühstück durchgeht!

Was ist Fathead Teig?

Fathead-Teig ist ein sehr kohlenhydratarmer Teig, der vor allem aus geriebenem Käse und Mandelmehl besteht. Je nach genauem Rezept können noch Butter, Frischkäse, Ei und Gewürze dazukommen. Wir bevorzugen Mozzarella für den Fathead-Teig, weil er relativ neutral ist. Anderer Schnittkäse wie Gouda oder Edamer erfüllt aber den gleichen Zweck, schmeckt nur etwas würziger.

Die Zubereitung ist denkbar einfach: Käse vorsichtig schmelzen, restliche Zutaten einrühren und damit verkneten. Bei Bedarf nochmal erwärmen, wenn der Käse beim kneten erkaltet und zu hart wird. Dann kann er ausgerollt oder anderweit verarbeitet werden werden und anschließend gebacken oder gebraten.

Durch den Käse wird der Teig mit genug Zeit und Temperatur auch knusprig und natürlich auch schön stabil, so dass er als Teigtasche und Pizzaboden guten Dienst leistet.

Wie schmilzt man den Käse für Fathead Teig am besten?

Der erste Schritt für den Keto Fathead Teig ist immer Käse schmelzen. Es ist gleichzeitig auch der einzige Schritt, bei dem theoretisch etwas schiefgehen kann: wenn du den Käse zu heiß werden lässt, wird er teilweise gebraten und kriegt knusprige Stückchen. Das ist zwar lecker, wenn es Absicht ist, stört im Teig aber schon.

Die bevorzugte Methode um den Käse für Fathead Teig zu schmelzen ist in den meisten Rezepten die Mikrowelle. Gerade die ist aber trotz aller Bequemlichkeit am anfälligsten für knusprigen Käse. Deswegen wird meist empfohlen in Intervallen 30 – 60 Sekunden zu schmelzen und dann checken und kneten. Dann ggf. nochmal zurück in den Kasten, bis alles geschmolzen ist.

Du kannst den Käse auch einfach in einem Topf oder einer gut beschichteten Pfanne schmelzen. Auch da musst du echt langsam und vorsichtig vorgehen. Weil man Käse auch auf dem Herd super anbraten kann, solltest du dir genug Zeit nehmen und die Temperatur eher niedrig halten.

Wenn du eine kreative Idee hast, wie man diesen Prozess versauen kann, sag gern Bescheid!

Was du mit Fathead-Teig niemals tun solltest

Beim experimentieren mit dem Wasserbad hatte ich den klugen Einfall, dass ich den Teig glatter und sämiger machen kann, indem ich den pH-Wert der Käsemischung senke, also die Mischung etwas saurer mache.

Auf diese Idee bin ich gekommen, weil ich mich für den Beitrag und das Rezept für Käsesticks damit beschäftigt habe, wie man in der Lebensmittelchemie Käse verflüssigt, zum Beispiel um Käsesauce oder Schmelzkäse damit herzustellen. Wie genau das geht, kannst du hier nachlesen.

Deswegen habe ich zum Fathead Teig einfach zwei Teelöffel Zitronensaft dazugegeben, während der Käse im Wasserbad geschmolzen ist. Zitronensaft ist bekanntlich sauer, hat also einen niedrigen pH-Wert und im Ergebnis war der Teig dann erwartungsgemäß glatt und überhaupt nicht mehr „stringy“ – auch nicht als er wieder abgekühlt ist.

Die Teigkugeln konnte ich problemlos formen und sogar sehr, sehr dünn ausrollen. Das hat mich kurzzeitig ziemlich glücklich gemacht. Als es dann aber daran ging den Teig für die Taschen zu füllen und zuzuklappen, hat sich gezeigt, dass Fathead Teig ohne elastische aber stabile Käsefäden ziemlich unpraktisch ist. Der Teig war hübsch solange er auf dem Backpapier liegen durfte. Sobald ich ihn aber an einer Ecke angepackt habe um ihn zuzuklappen, ist er sofort zerrissen, sogar fast zerbröselt.

Hinterher war mir die Logik dahinter auch völlig klar: die Säure hat – wie gewünscht – die Proteinstrukturen im Käse aufgeweicht und damit die Stabilität und den Zusammenhalt zerstört. Toll für Sauce und Aufstrich, dämlich für Teig. Der Käse im Fathead soll ja unter anderem die Struktur ersetzen, die das Weizengluten im traditionellen Teig verleiht. Und die hab ich kaputt gemacht und war auch noch irgendwie stolz drauf. Aber eben nur kurz.

Wozu kann der Fathead-Teig verwendet werden?

Angefangen hat bei uns alles mit Pizzateig, denn guter Low Carb Pizzateig ist alles anderes als easy. Zumindest ist das am Anfang so, wenn man quasi noch gar keine Ahnung hat und verzweifelt nach „sowas wie Weizenmehl ohne Kohlenhydrate und Gluten“ sucht.

Der Fathead-Teig ist ein möglicher Ersatz für traditionellen Pizzateig bei Low Carb und Keto. Aus unserer Sicht ist er auch eine der besten Optionen und sicherlich die am einfachsten umsetzbare Option. Wir haben folgerichtig ja auch ein paar Pizzarezepte damit im Blog. Gleiches gilt für Flammkuchen, der sich technisch kaum von Pizza unterscheidet.

Außerdem haben wir, so wie in diesem Rezept, Teigtaschen aus Fathead gemacht, unter anderem mit Sauerkrautfüllung. Auch für Frühlingsrollen hat der Teig schon herhalten können. Dabei habe ich ziemlich dünn ausgerollt und musste auch recht vorsichtig sein, damit ich keine Löcher in die Fläche reiße. Mit ein klein wenig Übung ging das dennoch ganz gut.

Vroni hat außerdem leckere Brotstangen zum dippen aus Fathead gemacht, die wir als Fingerfood mit Rosmarin und Knoblauch gebacken haben. Wenn ich mich recht erinnere haben wir die ursprünglich für eine Silvesterfeier erdacht, aber eigentlich sind sie ganzjährig richtig gut.

Welche Füllung kann ich für die Fathead Teigtaschen verwenden?

Unser Rezept heute hat eine vegetarische Füllung aus Feta, frischen Tomaten und Basilikum. Ich hab diese Füllung als Frühstück konzipiert und wir haben sie auch tatsächlich zum Frühstück verspeist. Das war sehr lecker und ein guter Start in den Tag.

Im Prinzip kannst du aber jede Art Füllung wählen, die dich grade anmacht. Es darf nur nicht zu feucht sein und eher herzhaft. Süße Kombinationen habe ich mit Fathead noch nicht getestet, aber ich denke, dass der Teig ein paar Anpassungen dafür brauchen wird.

Hier sind fünf schnelle Ideen für dich:

1. Classic Cheeseburger: Hackfleisch anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen und dann mit geriebenem Cheddar-Käse mischen. Für den typischen Cheeseburger-Geschmack kannst du noch fein gewürfelte Zwiebeln und ein paar Spritzer Worcestersauce hinzufügen.
2. Spinat und Feta: Blattspinat kurz dünsten, überschüssige Flüssigkeit ausdrücken und mit zerbröseltem Feta-Käse vermengen. Etwas Knoblauch, Salz und Pfeffer dazu geben, um die Füllung abzurunden.
3. BBQ Hühnchen: Gekochtes oder gebratenes Hühnchen klein schneiden oder zerzupfen und mit deiner zuckerfreien Lieblings-BBQ-Sauce vermischen. Für etwas Crunch könntest du noch fein gehackte rote Zwiebeln oder Paprika unterheben.
4. Klassische Pizza-Füllung: Mozzarella, gehackte Pepperoni-Salami, und wenig Tomatensauce. Dazu noch etwas Oregano und Basilikum hinzu.
5. : Verschiedene Pilze (Champignons, Shiitake usw.) fein schneiden und zusammen mit gehackten Zwiebeln in etwas Butter anbraten. Mit Thymian, Salz und Pfeffer abschmecken und eventuell einen Schuss Sahne hinzufügen für eine cremige Konsistenz.

Bei allen diesen Füllungen ist es wichtig darauf zu achten, dass sie nicht zu feucht sind, da dies den Teig aufweichen könnte. Überschüssige Flüssigkeit sollte nach Möglichkeit entfernt werden. Auch sollten die Füllungen vor dem Einpacken in den Teig abgekühlt sein, um zu vermeiden, dass der Teig durch die Wärme zu weich wird und reißt.