Süße Gerichte aus Fathead-Teig haben wir bisher gar nicht verbloggt, d. h. es wird echt Zeit. Heute gibt es kleine Zimtschnecken oder „Cinnamon Rolls“ mit nur 2g Kohlenhydraten pro Stück! So lecker, dass sie einen kleinen Fressanfall verursachen können ;)
Geht Fathead-Teig für süßes Gebäck?
Low Carb Keto Fathead Teig ist vielseitig einsetzbar und auch gegen die Verwendung in süßem Gebäck spricht nichts. Voraussetzung ist lediglich, dass der verwendete Käse neutral ist. Mozzarella eignet sich daher sehr gut dafür. In Kombination üblichen Süßungsmitteln und Kakao, Zimt oder ähnlichen Zutaten lassen sich viele leckere Kleinigkeiten zaubern.
Der Fathead entwickelt sich in der Keto-Szene schon lange zum universell verwendbaren Teig für alles, was nicht Brot, Kuchen oder Keks ist.
Wir haben schon allerlei Dinge damit gemacht. Pizza und Flammkuchen, Frühlingsrollen, Brotstangen, Teigtaschen und auch noch einige Rezepte, die wir bisher gar nicht veröffentlicht haben. Aber alle haben eins gemeinsam.
Unsere Rezepte mit Fathead-Teig sind deftig, nicht süß.
Der Grund dafür ist vermutlich fehlende Vorstellungskraft. Unsere, nicht deine. Eine Basiszutat in diesem Teig ist nämlich Mozzarella und DER hat in meinem Kopf eindeutig das Label „deftig. Und ja, ich weiß, dass das etwas engstirnig wirkt, aber wenn ich an Mozzarella denke, dann hab ich zum Beispiel Pizza oder Caprese vor dem geistigen Auge.
Ist aber Käse 🤷♂️
Mozzarella schmeckt nämlich eigentlich ziemlich neutral, nicht würzig oder betont salzig, egal was mein Kopf mir erzählen will.
Und genau deswegen ist unmodifizierter Fathead inklusive Mozzarella und allen andere Zutaten völlig OK für süßes Gebäck. Falls dein Standardrezept Kräuter, Knoblauch, viel Salz oder sonstige Gewürze enthält, würde ich die an deiner Stelle natürlich weglassen. Nicht, dass man sowas wirklich dazu sagen muss, aber ich tu’s trotzdem 🙈
Was wir nicht probiert haben, ist süßer Fathead-Teig mit anderen, deftigeren Käsesorten wie Emmentaler, Gouda, Ziegenkäse oder gar Parmesan. Ich kann mir allerdings beim besten Willen nicht vorstellen, dass das geschmacklich funktioniert. Hab ich zwar beim Mozzarella auch gedacht, aber ich glaube in diesem Fall ist es besser gerechtfertigt.
Rezepttipp
Cinnamon Rolls sind gefährlich!
Snacks, Süßigkeiten, Kuchen und Gebäck sind zwar verführerisch und lecker, bringen aber eine gewisse Gefahr mit sich. Sie werden zusätzlich zur normalen Nahrung verspeist, nur selten lassen wir wegen einem Stück Kuchen am Nachmittag das Frühstück weg, um den Energieüberschuss auszugleichen.
Eine besondere Enthüllung ist der Gedanke zwar keineswegs, aber angesprochen wird sowas trotzdem viel zu selten.
Ich kenn das von mir selbst gut genug. Mein Sättigungsgefühl funktioniert seit der Umstellung auf diese Ernährungsform gut und ich hab auch wirklich keine Heißhungerattacken mehr. Das heißt aber nicht automatisch, dass meine Willenskraft immer groß genug ist, jeder Versuchung durch leckeres Essen oder Süßigkeiten zu widerstehen.
Ist das eine charakterliche Schwäche? Möglicherweise, aber das ändert ja nichts. Ich muss mit mir auskommen, wie ich bin. Ich brauche ein Kontrollinstrument, um ein dauerhaftes Kaloriendefizit einzuhalten und weiterhin Gewicht zu verlieren. Für mich heißt das entweder Makros tracken oder einen Ernährungsplan erstellen und dran halten.
Uns selbst das kann schwierig werden, wenn ständig Süßkram im Haus ist. Wir tappen durchaus immer wieder in die gleiche Falle, wenn wir ein Rezept wie heute verbloggen. Oder Kuchen, Plätzchen und andere Speisen, die keine „echte“ Nahrung sind.
Wir müssen die Rezepte mindestens einmal vorher ausprobieren und dann das zugehörige Video drehen, und dann, tja, dann liegt das Zeug hier rum und wird dann stückchenweise auch verputzt. Weil Gelegenheit macht Diebe, vor allem wenn’s ums Essen geht.
Eine interessante Eigenbeobachtung ist übrigens, dass kleine Portionen wie Plätzchen, die Zimtschnecken heute oder sowas wie süße Fatbombs viel tückischer sind, als große Kuchenstücke oder ordentliche Cupcakes.
Kuchen, (große) Muffins oder Cupcakes ergeben in einem Kopf sowas wie eine kritische Masse, sozusagen genug Substanz, um beachtet zu werden. Ich esse sowas nicht „mal eben nebenbei“, das geht schon rein praktisch nicht.
Rezepttipp
Alles was als „ein Happen“ oder maximal 2–3 Bissen durchgeht, ist da ganz anders. In der Adventszeit gehe ich 30x am Tag an einem gefüllten Plätzchenteller vorbei. Wenn ich bloß jedes dritte Mal 1–2 Plätzchen klaue und mir gedankenverloren in den Mund stecke, ist das viel mehr als ordentlicher Cupcake zum Nachmittagskaffee. Nur ohne das Echo im Bewusstsein. Genau so ist es mit den Zimtschnecken – wenn ich nicht aufpasse, nehme ich mir nebenbei 3–5 Stück und konsumiere Energie im Wert einer zusätzlichen Mahlzeit, Keto hin oder her.
Die Moral von der Geschicht‘ könnte nun sowas sein wie „Lass den Süßkram weg“, aber das will ich nicht. Natürlich brauchen wir solche Lebensmittel nicht, um zu überleben, oder irgendwelche persönlichen Ziele zu erreichen. Aber der Genuss soll ja trotzdem nicht zu kurz kommen, das Essen soll schmecken und ich will manchmal auch Dinge zu mir nehmen, die einfach nur dem Genuss dienen, nicht dem puren Zweck.
Die Kunst dahinter ist, Menge und Häufigkeit im Griff zu haben. Was nicht heißt, dass ich eine magische Lösung dafür hätte. Mir hilft nur aktive Kontrolle und bewusstes Essen, alles andere birgt für mich akute Gefahr zu entgleisen!
Icing: der Zuckerguss für die Zimtschnecken
Die Röllchen alleine sind ja schon recht lecker, den richtigen Schliff bekommen sie aber erst du das Topping, nämlich sowas wie einen Zuckerguss.
Wir verwenden Erythrit für die Glasur und rühren es mit etwas Milch an, ca. 1 EL. Es hilft sehr, wenn du das Erythrit vorher zu einem ziemlich feinen Pulver mahlst, also quasi Puderzucker aus Erythrit. Wenn du es in der grobkörnigen Form anrührst, löst es sich sonst nicht gut in der Milch und macht den Überzug eher etwas knusprig-sandig. Das ist keine Katastrophe, aber schöner ist es in gemahlen trotzdem.
Rezepttipp
Wie lange sind die Zimtschnecken haltbar?
Wir haben sie nach dem Backen etwa 4–5 Tage bei Raumtemperatur gelagert und nach und nach gegessen. Geschmacklich waren sie nach der Zeit einwandfrei, sind aber langsam hart geworden und etwas ausgetrocknet. Wenn du sie für ein Event vorbereiten willst (z. B. weil Besuch kommt oder sowas), würde ich am selben Tag backen oder höchstens am Tag vorher, damit sie möglichst saftig bleiben.
Wenn du sie im Kühlschrank aufbewahren möchtest, dann müssen sie in ein dicht verschlossenes Gefäß, sonst trocknen sie noch schneller aus.
Zimtschnecken / Cinnamon Rolls mit Keto Fathead Teig
Kochutensilien
Zutaten
Teig
- 110 g Affiliate Link / Provisions LinkFrischkäse (Vollfett)
- 80 g Affiliate Link / Provisions LinkMozzarella (gerieben)
- 175 g Affiliate Link / Provisions LinkMandelmehl (teilentölt)
- 1 Ei
- 30 g Affiliate Link / Provisions LinkErythrit (zu Puder gemahlen)
Füllung
Anleitungen
- Butter schmelzen, die brauchen wir später um den Teig damit zu bestreichen. Vermische die 35 g Erythrit und den Zimt miteinander.
- Gib den Mozzarella und den Frischkäse in eine Schüssel, erwärme beides zusammen für ca. 30-45 Sekunden in der Mikrowelle (750 Watt). Nimm die Schüssel raus und verrühre die beiden Käsen. Jetzt kommt die Schüssel erneut für ca. 30-45 Sekunden in der Mikrowelle (750 Watt). Dann sollten sich der Mozzarella und der Frischkäse gut miteinander vermengen lassen.
- Jetzt kommt das Mandelmehl, das gemahlene Erythrit und das Ei zum Käse.
- Vermenge alle Zutaten zügig bis sich ein gut verarbeitbarer Teig bildet. Falls sich der Teig nicht mehr gut verbindet, oder du noch Käsestränge siehst, dann gib ihn nochmal für ein paar Sekunden in die Mikrowelle, um ihn wieder zu erwärmen.
- Gib den Teig auf eine Backmatte und rolle ihn zu einem ca. 0,5 cm dicken und ca. 25×30 cm großen Rechteck aus.
- Diese Teigplatte bestreichst du jetzt mit der geschmolzenen Butter und streust das Erythrit-Zimtgemisch darüber.
- Rolle die Teigplatte mithilfe der Backmatte zu einer lockeren Rolle auf.
- Schneide die Rolle in 5 gleich große Stücke und stell die Röllchen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech. TIPP: mit einer Dauerbackfolie lassen sich die Rollen besser entfernen.
- Bei 175 °C Ober-/Unterhitze ca. 20-25 Minuten backen bis sie oben goldbraun sind.
- HINWEIS: Die Zimtrollen fühlen sich beim Herausnehmen vielleicht etwas „kuchenartig“ an, aber sobald sie abgekühlt sind, werden sie fester.
- Lass die Röllchen jetzt abkühlen.
Glasur
- Vermische das Erythrit zusammen mit der Milch und bestreiche die abgekühlten Zimtröllchen damit.
- Jetzt nur noch trocknen lassen und dann genießen.
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.
Ari
Monday 8th of July 2024
Für mich hat das Rezept leider gar nicht funktioniert. Die Teilchen sind nach dem Backen total hart und so trocken, dass es immer mehr wird im Mund. Schade, es las sich sehr vielversprechend. Wenn ich das Mengenverhältnis der Zutaten mit dem von anderen Rezepten für diesen Teig vergleiche, dann denke ich, es könnte vllt. an dem sehr hohen Anteil Mandelmehl liegen?
Gaby
Friday 20th of January 2023
Hallo, danke für das tolle Rezept. Es riecht schon sehr lecker aus dem Ofen. Leider hab ich das Video nicht ganz bis zum Schluss geschaut. Im Rezept steht ja in 5 Teile schneiden. Dachte das bekomme ich schon hin. Jetzt hab ich 5 grosse Schnecken. Vielleicht könnt ihr das Rezept noch anpassen in Scheiben die ca 2 cm dick sind? Kann ja sein, dass ich nicht der einzige bin? Liebe Grüsse und danke für Euer Engagement. 🙏❤️👍🏻
Tina
Saturday 26th of February 2022
Hallo, Wie gehe ich vor, habe keine Mikrowelle … Lg
Doris
Saturday 29th of January 2022
Hello :) danke für dieses Rezept :) Leider habe ich eine Ei- Unverträglichkeit - funktioniert der Fathead-Teig auch mit Johannisbrotkernmehl als Ei-Ersatz? Liebe Grüße Doris