Unser Beilagensalat für heute ist feiner Feldsalat mit gebackenem Ziegenkäse, Tomaten und Gurke. Dank des Ziegenkäse ist das Rezept auch als Hauptgericht geeignet, vor allem an warmen Tagen. Mit diesem Rezept liegst du nie daneben!
Salat mit gebackenem Ziegenkäse
Ziegenkäse kann viele Formen annehmen, so wie normler Kuhkäse auch.
Es gibt streichfähigen Ziegenfrischkäse und festere Frischkäsesorten, die an Feta erinnern (die dürfen dann bloß nicht so heißen, weil Feta zu mindestens 70% aus Schafsmilch bestehen muss).
Es gibt Weichkäse aus Ziegenmilch, die wir vermutlich als „so ähnlich wie Camembert oder Brie“ erkennen würden und auch viele Hartkäse-Sorten aus Ziegenmilch, die dann zum Beispiel wie ein weißer Gouda oder Cheddar wirken.
Und natürlich Pecorino, letztendlich der Ziegen-Cousin vom Parmesan, der aus Kuhmilch gemacht wird
Das schöne ist: die sind ALLE lecker und passen alle relativ gut in so einen Salat. Gut, der streichfähige Ziegenkäse könnte beim Unterheben ein bisschen zickig sein (Wortspiel nicht beabsichtigt), aber der Rest klappt wunderbar.
Ich mag aber die Variante mit dem Weichkäse aber am liebsten, denn DER lässt sich gut backen. Ein paar Minuten im Ofen und die Ziegenkäsescheiben sind goldbraun und aromatisch.
Für mich passt das perfekt als Kontrast auf die säuerliche Salatsauce.
Ist Ziegenkäse besser als Kuhkäse?
Ja. Nein. Kommt drauf an.
„Besser“ ist ja immer so eine Sache. Geschmacklich ist er auf jeden Fall anders, nämlich oft ein bisschen schärfer und salziger, markanter. Wenn man das mag, ist das sicherlich „besser“. Aber eigentlich will ich Geschmack nicht bewerten.
Ein großer Unterschied ist aber die Proteinstruktur.
Alle Milchprodukte enthalten unter anderem ein Protein namens Casein. Bei Casein wird in zwischen Typ A1, A2 und B unterschieden.
Handelsübliche Kuhmilch ist A1-lastig, Ziegen- und Schafsmilch, sowie die Milch von bestimmten Kuhrassen (z.B. Jersey oder Guernsey) enthält viel mehr Casein vom Typ A2.
Der molekulare Unterschied zwischen A1 und A2 ist, dass A1-Milch eine Aminosäure namens Histidin an einer bestimmten Stelle der Struktur hat, während sich bei A2-Milch die Aminosäure Prolin an der selben Stelle findet.
A1 Casein kommt vorrangig in europäischen und nordamerikanischen Rinderrassen vor und ist durch eine eine Mutation des ursprünglichen A2 Casein entstanden. Die erste Rinderrasse mit A1 Casein waren vermutlich die Vorfahren der Holsteiner Kühe.
Bei der Fermentation (zB Käsereifung) oder einfach bei der Verdauung von A1-Casein (oder Typ B) entsteht dadurch ein Peptid namens Betacasomorphin-7 (kurz BCM7), bei A2-Casein aber nicht.
Bis hierher sind das einfach Fakten, die niemand bestreitet.
Ist BCM7 ungesund?
BCM7 ist ein Opioid, die Vermutung ist also, dass es auf unsere Opioidrezeptoren wirkt und viele bioaktiven Auswirkungen haben könnte.
Die Vermutungen gehen schon vergleichsweise harmlosen Verdauungsbeschwerden, die wohl oft mit Laktoseintoleranz verwechselt werden, über leichte allergische Reaktionen bis hin zum Auftreten von koronarer Herzerkrankungen, Zusammenhänge mit Diabetes Mellitus Typ 1 und auch Atemstillstand bei Kleinkindern.
Wichtig ist dabei zu verstehen, dass es sich dabei um Theorien, Anekdoten und anderweitige Vermutungen handelt und NICHT um gesicherte wissenschaftliche Fakten.
Meine persönliche Meinung dazu ist, dass von A1 Milch bestimmt keine lebensbedrohliche Gefahr ausgeht. Der Verhältnis zwischen Kleinkindern mit Atemstillstand und Milch trinkenden Kleinkindern ist zumindest nicht signifikant genug, um allgemein aufzufallen.
Zum möglichen Zusammenhang zwischen Typ1-Diabetes und A1 Casein habe ich noch keine Informationen gefunden, die über Behauptungen oder unscharfe statistische Zusammenhänge hinausgehen, daher will ich dazu einfach gar nichts sagen.
Der Umstand mit den Verdauungsstörungen ist eine andere Sache.
Unser Mikrobiom im Darm und auch die Enzyme in unserer Verdauung und genetische Faktoren können von Person zu Person deutlich unterschiedlich sein.
Manche Menschen haben Nahrungsmittelallergien und Intoleranzen. Laktoseintoleranz ist nicht selten, Weizen- oder Glutenintoleranz (vielleicht auch WGAs – andere Antinährstoffe im Weizen) wird scheinbar immer häufiger. Fast jeder verträgt irgendwas nicht, und jeder Mensch hat auch Abneigungen, von denen vielleicht nicht alle reine Geschmackssache sind?
Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass hier eine relativ gebräuchliche Unverträglichkeit vorliegt, die bestimmt bestimmt auch in verschiedenen Schweregraden auftreten kann.
Ergibt das Sinn?
Ein typisches Argument, der A1-Casein-Gegner ist die übliche „früher war alles besser“ Aussagen.
„Früher gab es nicht so viele Unverträglichkeiten“ plus „A1 Casein gab es früher nicht“ ergibt den logischen Schluss „A1 Casein ist böse“.
Das halte ich für nicht besonders schlüssig, weil die Mutation vor etwa 8.000 Jahren aufgetreten ist und mit „Früher gab es nicht so viele Unverträglichkeiten“ meinen wir vor 50 oder 100 Jahren. Außerdem ist das eine Wahrnehmung, wir haben keine Daten zu dem Thema.
Auf der anderen Seite sind Anekdoten, also Beobachtungen, durchaus auch real. Nicht wissenschaftlich, nicht strukturiert und auch kein Beweis. Aber Erfahrungen sind auch irgendwie real, oder nicht?
Unsere Beobachtungen
Wenn ich in unserer Community schaue, dann lese ich nur sehr selten von bewussten Problemen mit Milchprodukten, die nicht zum Beispiel auf eine Laktoseintoleranz zurückzuführen wären. Die bewusste Negativwahrnehmung bleibt hier also weitgehend aus.
Auf der anderen Seite hören wir viele positive Berichte von den Leuten, die Milchprodukte komplett meiden oder zumindest eben auf A1 Kasein weitgehend verzichten. Letzteres aber deutlich seltener, so dass hier wirklich Daten vorliegen, sondern nur ein paar Erzählungen.
Die beobachteten Effekte sind dann üblicherweise sowas wie
- bessere und regelmäßigere Verdauung, oft Ausbleiben von Durchfall und Verstopfung
- geringere Allergiesymptome – beispielsweise bei Pollen- oder Tierhaarallergie
- weniger Entzündungsherde, was sich z.B. durch geringere Schmerzen bei rheumatischen Erkrankungen äußert
- besseres Hautbild
- und nicht zu vergessen: Plateaus beim Abnehmen werden damit auch manchmal durchbrochen
Letzteres hat bei mir persönlich auch schon geholfen und Vroni merkt den Unterschied mit und ohne Milchprodukte bei ihrem allergischen Asthma.
Sind das Beweise? Nö, natürlich nicht.
Aber es sind Erfahrungsberichte und damit für uns Grund genug, im Einzelfall einen 30 oder 60 Tage dauernden Verzicht zu empfehlen, wenn es um den obengenannten Themenkomplex geht.
Danach kannst du nämlich SELBER entscheiden, ob dich A1 Kasein oder gar Milchprodukte insgesamt irgendwie beeinflussen oder nicht.
Viele Grüße
Nico
Salat mit Ziegenkäse
Kochutensilien
Zutaten
Salat
- 150 g Feldsalat
- 150 g Tomaten
- 200 g Gurke
- 150 g Ziegenweichkäse
Sauce
- 20 g Affiliate Link / Provisions LinkOlivenöl
- 10 g Affiliate Link / Provisions LinkApfelessig
- 5 g Affiliate Link / Provisions LinkSenf
- Affiliate Link / Provisions LinkSalz
- Affiliate Link / Provisions LinkPfeffer
- Affiliate Link / Provisions LinkKnoblauchpulver
- Affiliate Link / Provisions LinkZitronensaft
Anleitungen
- Ziegenkäse backen
- Ofen vorheizen.
- Ziegenkäse in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden.
- Auf ein Backblech mit Backpapier geben und 3-4 Minuten bei 220°C Ober/Unterhitze backen, bis er goldbraun ist. NICHT weggehen, der Käse kann auch schnell verbrennen!
- Salat vorbereiten
- Feldsalat putzen und trocken schleudern.
- Gurke und Tomate waschen und in gewünschte Größe schneiden (wir haben gewürfelt)
- Salatsauce
- Essig, Öl und Senf mischen und mit Salz, Pfeffer, Knoblauch und Zitrone abschmecken.
- Wenn die Salatsauce pur ein klein bisschen zu sauer und zu salzig ist, ist sie zusammen mit dem Salat genau richtig.
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.
…. mache ich im Sommer öfter als Hauptspeise – ich liebe Ziegenkäse – ;-) sehr lecker!