Cupcakes gehören definitiv nicht in die alltägliche Ernährung, Low Carb oder nicht. Zum Glück ist Halloween aber schon per Definition kein normaler Tag. Wenn wir uns schon verkleiden, dann darf unser Essen auch ein bisschen anders “aussehen” ;-)
Heute gibts Smart-Food. Unser Muffin-Grundrezept, implantiertes Rückenmark und zwei zuckersüße Gehirnhälften aus Buttercreme… ja, für mich geht das als Smart-Food durch.
Ok, letztendlich sind es einfach Cupcakes, die so ungefähr unseren Ernährungsvorlieben folgen. Kein Getreide, also auch kein Gluten und wenig Kohlenhydrate durch Erythrit statt Zucker und damit sind wir schon ziemlich glücklich. Und ich möchte irgendwie auch nicht zum drölften Mal darüber schreiben, wie wichtig oder unwichtig gestyltes Essen ist und ob man sowas braucht blablabla. Hatten wir alles schon, mehrfach.
Im Zusammenhang mit Halloween gibt es aber einen anderen Aspekt, um den wir uns in den letzten Jahren nicht kümmern mussten. Dieses Jahr aber schon.
Jedes Jahr das gleiche Programm
Vroni und ich haben uns an Halloween seit Jahren nicht mehr verkleidet. 2009 war glaube ich das letzte mal und da sind wir auf dem Standesamt gelandet und haben geheiratet. Haha, verkleidet und so, du verstehst schon ;)
Naja und seither ist Halloween unser Hochzeitstag 1 von 2, was für uns eine willkommene und vor allen total legitime Ausrede ist, an speziell diesem Abend ausgeflogen zu sein. Wir gehen dann irgendwohin auswärts essen. Nach Hause kommen wir lange nachdem die letzten Trick-or-Treat-Kinder aus der Nachbarschaft die Straße geräumt haben und sich dort Zuckerkoma oder -rage ergeben. Oder über… egal.
Was ich sagen will: Halloween ist für uns kein Thema, weil wir da Hochzeitstag haben und nicht da sind.
Aber es ist ja 2020, wir stecken mitten in der zweiten Welle, alle Städte und Landkreis um uns herum reißen gelbe und rote Grenzwerte.
UND ich hatte letzte Woche Donnerstag, also gut zwei Wochen vor dem kommenden Hochzeitstag Pech beim Bedienen von ein paar Treppenstufen und hab mir dabei den Fuß gebrochen.
All das sagt uns laut und deutlich: wir werden dieses Jahr am Halloween-Hochzeitstag zuhause sein. Unser Auto steht da und es brennt Licht. Die Nachbarskinder WISSEN, dass wir da sind.
Trick or Treat. It’s on.
Halloween ohne Süßigkeiten?
Die Erwartungshaltung ist also klar: wir sind zuhause und wenn die Kids klingeln, wollen die was zu Naschen.
Die interessieren sich nicht für unsere Ansichten bezüglich Zuckerkonsum und gesunder Ernährung. Trick or Treat! Entweder die bekommen was süßes von uns oder wir haben kurz darauf rohe Eier am Fenster. Oder realistischer betrachtet: ein paar enttäuschte Kinder auf der Straße, was auch nicht cool ist. Wir haben selbst keine Kinder, aber das heißt nicht, dass wir sie nicht mögen. Das mit den Eiern macht ja niemand… glaub ich jedenfalls.
Aber trotzdem, was macht man da nun als überzeugter Low Carber/Ketarier und zusätzlich erschwerend, als Foodcoach?
Ist das Heuchelei, wenn WIR Schokoriegel und Gummibärchen verteilen?
Es entspricht absolut unserer Überzeugung, dass Zucker und diese Art von Süßigkeiten die Wurzel allen Übels in unserer gesellschaftlichen Ernährung sind. Das dürfte vielleicht sogar die einzige Überzeugung sein, die so ziemlich alle Ernährungsphilosophien teilen.
Aber das ist das, was die Kids erwarten.
Und wenn wir schon dabei sind: wir sind auch der Meinung, dass Erziehung und Aufklärung in Bezug auf sinnvolle Ernährung die größte Rolle spielt.
Aber was sagt diese Trick-or-Treat-Kiste den Kindern? Wir ziehen zusammen um die Häuser und sammeln tütenweise billige Süßigkeiten ein, je mehr desto besser. Und anschließend wird das Zeug gefuttert bis es wieder hochkommt und alle finden es toll.
Die Nachricht an die Kinder ist also: Zucker ist erstrebenswert und mehr ist besser.
Und da sollen wir mitmachen, weil das erwartet wird.
So könnte man das sehen.
Sollten wir versuchen eine Alternative zu finden?
Auch die Frage ist absolut berechtigt, finde ich.
Wir KÖNNTEN entscheiden, einfach nicht mitzumachen, das wäre unser gutes Recht. Fühlt sich aber irgendwie sozial falsch an.
Wir KÖNNTEN stattdessen Äpfel, Mandarinen und Nüsse verteilen… besser, aber irgendwie ist… weiß nicht, auch das fühlt sich für uns nicht so richtig passend an. Reines Bauchgefühl.
Und dann gäbe es noch zuckerfreie Süßigkeiten, die in allen Supermarktregalen liegen. Theoretisch gut, birgt aber die Gefahr von zusätzlichen Verdauungsproblemen. Süßstoffe wirken bei vielen Menschen in größerer Menge abführend. Schlimmer noch, wenn wir Schokolade mit Xylit verteilen, bringen wir unter Umständen Familienhunde in Gefahr.
Und Beef Jerky verteilen will ich auch nicht, das ist meins! Ganz allein!
Ist es unsere Aufgabe aufzupassen, was fremde Kinder essen?
Da sind wir vermutlich beim Kern der Sache.
WIR verfolgen eine bestimmte Ernährungsform und -philosophie. Wir tun das für UNS und für jeden der unsere kostenlosen und kostenpflichtigen Angebote in Anspruch nehmen möchte. Aber halt freiwillig.
Was wir nicht tun sollten und auch nicht wollen ist, unser Wertesystem ungefragt auf andere Leute zu projizieren und Entscheidungen für diese Leute zu treffen. In diesem Fall für die Kids und deren Eltern.
Es ist vielleicht etwas weit hergeholt, aber ich glaube wir könnten das mit einem Restaurantbesuch vergleichen. Wenn ich etwas zu Essen bestelle, dann möchte ich das haben, was ich bestellt habe – oder die Auskunft “haben wir nicht”. Ungefragt und uninformiert etwas anderes zu bekommen ist nicht drin.
Die Kids bestellen zwar nichts, aber die Erwartungshaltung ist ja doch eine Hand voll stinknormaler Süßigkeiten.
Es ist nicht unsere Aufgabe hier ungefragt Einfluß zu nehmen, denke ich.
Bleibt nur… mitmachen oder nicht mitmachen. Und ich habe bisher tatsächlich keine Antwort.
Wie läuft das bei dir? Schreib’s bitte unten in die Kommentare, wir brauchen ernsthaft Hilfe!
Viele Grüße
Nico
Braincake Halloween Cupcakes
Kochutensilien
Zutaten
- 8 Muffins (gemäß Grundrezept)
Marmelade
- 100 g Himbeere (frisch oder TK)
- 3 g Affiliate Link / Provisions LinkKonjakmehl (oder anderes Bindemittel nach Wahl)
Anleitungen
- 8 Muffins gemäß Grundrezept backen und auskühlen lassen.
Marmelade
- Himbeeren pürieren (TK bitte vorher auftauen!) und optional durch einen Sieb streichen, wenn du die Kerne nicht möchtest.
- Zur Bindung mit Konjakmehl verrühren.
- Von oben in die Mitte der Muffins ein ca. 2 cm tiefes Loch stechen und mit Marmelade füllen. Dann wieder mit einem Reststück vom Ausstechen wieder verschließen.
Buttercreme zubereiten
- Zimmerwarme Butter mit dem Handrührgerät schaumig aufschlagen.
- Vanille und zu Puder gemahlenes(!) Erythrit zugeben und mit dem Erythrit glattrühren.
- Wenn die Creme nicht weich genug ist einfach mit etwas Sahne nachhelfen. Wenn sie zu flüssig ist, dann kühlen.
- Mit der Hautfarbe einfärben.
- Eine Spritztülle innen mit der roten Lebensmittelfarbe impfen und dann Gehirnwindungen auf die Cupcakes spritzen.
- Hinterher noch mit einem Pinsel so viel „Blut“ auftragen, bis es dir gefällt.
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.
Angi
Tuesday 27th of October 2020
Das Problem mit Halloween wird sich in diesem Jahr vermutlich nicht stellen. Ansonsten bekommt der Briefträger bei mir auch immer ein ein Pick-up oder so - und die freuen sich drauf. Darf man alles nicht so dogmatisch sehen.
Muffins besser nicht verteilen in diesen Tagen - und an anderen Zeiten auch besser selber Essen.