Da wir gerade aus einer Woche Wasserfasten kommen und daher total tief in der Ketose stecken, wollen wir im Moment einfach keinen ganzen Kuchen für Vroni und mich alleine Backen. Geburtstag hab ich heute aber trotzdem und zumindest das eine Stück muss sein. Ein Low Carb Tassenkuchen ist jetzt genau die richtige Lösung!
Was ist ein Tassenkuchen?
In erster Linie ist Tassenkuchen einfach mal Kuchen – nur weniger. Tassenkuchen heißt wie er heißt, weil er eben traditionell in einer Tasse gebacken wird, was natürlich die mögliche Größe deutlich einschränkt.
Der Gedanke dahinter ist aber nicht die Tasse, sondern einfach das Ansinnen spontan und ohne Aufwand ein Stück Kuchen zu backen, das schnell fertig ist und dann auch gleich gegessen werden kann.
Das klappt echt gut! Nach 3 Minuten ist unser Teig in der Tasse, nach 5 Minuten in der Mikrowelle ist er fertig und nach nochmal 3-5 Minuten genug abgekühlt, um gegessen zu werden.
Kann man Tassenkuchen als Low Carb oder Keto-Variante machen?
Na klar, so man im Prinzip jeden anderen Kuchen als Variante ohne Getreidemehl und ohne Zucker machen kann.
Wichtig ist, dass du das richtige Mischungsverhältnis aus Mehlersatz (meistens Mandelmehl), Fett und Ei nimmst, damit der Tassenkuchen weder trocken noch speckig wird.
Die Auswahl der Süße hängt natürlich auch von deinem Geschmack ab, aber wir empfehlen Erythrit oder Xylit und ein bisschen Stevia, oder auch eine Mischung aus allen drei. Im Alltag verwenden wir mittlerweile fast ausschließlich Erythrit + Stevia, aber es bleibt Geschmackssache.
Bei der Süße ist eine Sache allerdings regelrecht kriegsentscheidend: Erythrit und Xylit müssen vor dem Backen unbedingt zu Puder gemahlen werden. Beide lösen sich relativ schlecht auf und wenn sie als große Kristalle zugegeben werden, können sie bei Backen auf nach unten absinken und sogar ein bisschen “Crunch” hinterlassen – beides nicht besonders toll.
Welche Tasse für Tassenkuchen?
Du brauchst keine spezielle oder besondere Tasse für einen Tassenkuchen. Die häufigste Garmethode ist das Backen in der Mikrowelle und dafür ist natürlich eine mikrowellenfähige Tasse nötig.
Wir empfehlen letztendlich normale Kaffeebecher aus Keramik und ohne Metallanteile, die ja in der Mikrowelle Funken schlagen würden. Außerdem bietet sich eine eher breite Tasse an, das macht das Essen oder Entnehmen des Kuchens einfach weniger fummelig.
Wie groß soll die Tasse sein?
Da wir Backpulver verwenden geht der Kuchen natürlich mindestens beim Backen etwas auf. Deine Tassengröße sollte mindestens ⅓ größer als das Teigvolumen sein, lieber doppelt so groß.
Unsere Tasse (siehe Video) hat 330 ml, entspricht also einem handelsüblichen Kaffeebecher oder “Haferl”, wie wir in Bayern sagen.
Das ist auch unsere Empfehlung, kleinere Tassen können gern mal überlaufen. Das ist dann sehr schade und macht nur Sauerei.
Bei wieviel Watt muss der Tassenkuchen in die Mikrowelle und für wie lange?
Wir haben unseren Tassenkuchen bei 700 Watt in der Mikrowelle gebacken. Nach 3 Minuten war die Stäbchenprobe sauber und der Kuchen war fertig.
Falls dein Kuchen nach 3 Minuten noch nicht durch ist, kannst du dich in 30-Sekunden-Schritten vorwärts tasten, aber vorsichtig. Ab 5 Minuten in der Mikrowelle werden Tassenkuchen bei uns trocken.
Anmerkung: Stäbchenprobe bedeutet, dass du ein Holzstäbchen wie zB einen Zahnstocher tief in den Teig stichst und wieder herausziehst. Wenn keine Teigreste kleben bleiben, ist ein Kuchenteig normalerweise fertig. Das geht nicht nur mit Tassenkuchen.
Kann man Tassenkuchen auch im Backofen backen?
Natürlich! Es ist ja Kuchenteig, der fühlt sich im Backofen wohl!
Im Backofen backen widerspricht natürlich ein klein wenige dem “schnell-und-einfach” Gedanken, weil der Tassenkuchen dort mindestens 15-20 Minuten bei 160 °C (U/O) braucht, bis er fertig ist.
Der zweite Punkt ist, dass du natürlich im Backofen einen viel größeren Garraum aufheizen musst, nur um ein Stück Kuchen zu machen. Zugegeben, du kannst natürlich auch 6-10 Tassenkuchen gleichzeitig backen, aber dann kannst du auch gleich einen ganz normalen Kuchen machen ;)
So, und jetzt viel Spaß beim Backen!
Liebe Grüße,
Nico
PS: Falls du Schokokuchen magst, dann gefällt dir vielleicht auch unser Rezept für einen Schoko-Cheescake-Kuchen oder einen einfachen Low Carb Schokokuchen aus der Kastenform.
Tassenkuchen mit Himbeeren Low Carb und Keto
Kochutensilien
Zutaten
- 1 Ei
- 6-10 Himbeere (frisch oder TK (aufgetaut))
- 15 g Mandelmehl (teilentölt)
- 10 g Backkakao
- 15 g Erythrit (gemahlen)
- 40 g Mandelmilch (ungesüßt)
- 20 g Butter (flüssig)
- 5 g Bambusfasern
- ¼ TL Vanille (gemahlen)
- ½ TL Backpulver
- 2 g Flohsamenschalenpulver
- 1 Prise Salz
- 5 g Himbeeren, gefriergetrocknet (oder frisch (optional))
Anleitungen
- Zuerst alle trockenen Zutaten in eine Schüssel geben und gut durchrühren (außer den Himbeeren)
- Jetzt Mandelmilch, Ei und Butter Schritt für Schritt zugeben und glatt rühren.
- Zuletzt die frischen Himbeeren unterheben und in einen Kaffeebecher füllen. Der Becher sollte groß genug sein, dass er durch den Teig nicht mehr als 2/3 gefüllt ist.
- 3 Minuten in der Mikrowelle bei 700W backen und per Stäbchenprobe prüfen.
- Zum Schluss (optional) mit zerbröselten Himbeeren bestreuen, dafür sind die Gefriergetrockneten.
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.
oder
Annett
Thursday 18th of March 2021
Hallo. Kurze Frage. Wenn ich die Zutaten für den Tassen Kuchen in meine Yazio App eingebe kommen 27g Kohlenhydrate raus. Kann das sein?🤷♀️
Nico
Saturday 20th of March 2021
Meine Vermutung ist, dass Yazio den Zuckeralkohol (Erythrit/Xylit) zu 100% als Kohlenhydratanteil rechnet. Das ist technisch korrekt, aber die Regel bei LC/Keto ist, dass zumindest Xylit und Erythrit mit 0g KH berechnet werden, weil der Blutzucker (fast) nicht ansteigt. Das haben wir auch in diesem Artikel: https://www.salala.de/brutto-und-netto-kohlenhydrate-richtig-ausrechnen im Detail beschrieben :)
Wenn du also diesen Anteil abziehst, bleibt nur noch eine minimale Abweichung, die durch verschiedene Herstellerangaben kommt, das ist ziemlich üblich (und die Pest, aber was will man machen?).
lg Nico