Macadamia-Schiffchen | Low Carb Weihnachtsbäckerei
Und schon wieder ist Weihnachten! Die Low Carb Macadamia-Schiffchen sind total lecker und sehen auch ziemlich schnuffig aus (würde Vroni so sagen; ich bin ein echter Mann und sage sowas NIE!).
Wir haben die Macadamia-Schiffchen auch ordentlich mit Tonkabohnen gedoped. Das Interessante daran ist in dem Fall, dass bei der Menge Tonkabohnenpulver sogar das leicht pfeffrige Aroma der Bohne rauskommt. Das passt wirklich gut zu den Plätzchen :)
Macadamia – richtig fette Nüsse!
Macadamias sind (fast!) die fettesten Nüsse von allen. Nicht nur geschmacklich, aber auch. Die Macadamia-Nüsse schlagen kalorienmäßig so richtig zu: mit über 700 kcal pro 100g kommt kein ein anderes Lebensmittel hinterher. Mir fallen auf Anhieb nur 3 Lebensmittel ein, die das noch toppen können: Pekanüsse (ca 740 kcal), reiner Speck (ca. 790 kcal) und pures Öl (900 kcal).
Das liegt natürlich und logischerweise am Fettgehalt der Macadamianüsse. Etwa 70-80% Fett, dabei hauptsächlich einfach ungesättigte Fettsäuren, summieren sich halt einfach, weil Fett bzw. Öl nun mal mit einer Energie von 9 kcal pro Gramm daherkommt. Aber das ist auch das, was die Nüsse so gesund macht.
Macadamia sind super für Low Carb!
Normalerweise versuchen wir LCer ja ungesättigte Fette zu meiden, da diese Fett immer das Potenzial tragen ranzig zu werden. Das passiert auch mit raffinierten einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren – wie zum Beispiel in Glasflaschen. Dort sind sie dem Sonnenlicht ausgesetzt und – einmal geöffnet – zusätzlich noch Sauerstoff, was recht schnell zu chemischen Reaktionen führt und auch Transfette bildet.
Bei Fetten, die noch im Lebensmittel gebunden sind und auch nicht erhitzt wurden, ist das aber anders. In der Schale der Nuss sind die Fettsäuren geschützt und können nicht ranzig werden. Zumindest mehrere Monate lang nicht. Sind die Nüsse aber einmal geröstet, passiert das in wenigen Wochen; da solltest du also aufpassen.
Schöner sind allerdings die Makronährstoffe: nur 4g Netto-Kohlenhydrate, 9g Ballaststoffe, 8g Protein und ca. 75g Fettsäuren.
Antioxidas und mehr
Die restlichen Inhaltsstoffe der Macadamia, soweit die Fettsäuren noch Platz lassen, sind zahlreich und gesund. Viele Vitamine aus der B-Kaskade, Mineralien und Spurenelemente.
Besonders hervogehoben sei dabei der hohe Gehalt an Selen, den man leider in zu wenigen Lebensmitteln findet. Bio-Paranüsse sind noch ein guter Lieferant. Selen dient unter anderem dem Zellschutz, da es einer der Bausteine für – Vorsicht, langes Wort! – Glutathionperoxidase ist. Das ist ein sehr starkes Antioxidans, das freie Radikale bindet und damit unsere Zellen (bzw. die Zellwände) vor Angriffen schützt.
Und ich habe das Wort „Glutathionperoxidase“ beim ersten Versuch korrekt und ohne Stocken einfach getippt, das macht mich grade ein bisschen stolz. Da, schon wieder! HA!
Woher kommen Macadamia-Nüsse?
Australien, ursprünglich jedenfalls. Sie wachsen auf vulkanischen Böden und in tropischem und subtropischem Klima. Heimisch sind die Nüsse auch wirklich NUR in Australien und dort auch wirklich NUR in Queensland und einem kleinen Streifen New South Wales.
Die Hauptanbaugebiete für Macadamia-Nüsse sind heute neben Australien auch Zentral- und Südafrika und Südamerika, sowie Hawaii (mittlerweile Weltmarktführer) und wie alle Nüsse auch aus Kalifornien. Gebiete eben, in denen Arbeitskraft und Land billig ist und das Klima passt. Und Australien, dort allerdings hauptsächlich in Queensland, dem grünen Nordosten des Kontinents.
Interessant ist, dass die Macadamia-Nuss bzw. der Macadamia-Baum die einzige Nahrungsmittelpflanze ist, die aus Australien stammt und Relevanz auf dem Weltmarkt hat.
Harte Nuss
Genauer gesagt: die Macadamia ist die härteste zu knackende Nuss. Man findet sie im Handel eigentlich nur ohne Schale und das ist auch ganz gut so. Es gibt tatsächlich nur sehr wenige Tiere die in der Lage sind, die Schale der Macadamia-Nüsse zu knacken.
Ein paar Nager wie südamerikanische Agutis und ein paar Rattenarten, sowie ein paar Vögel wie der Hyazinth-Ara. Ich habe lustigerweise kein Tier gefunden, das in Australien heimisch wäre und gleichzeitig stark und motiviert genug, eine Macadamia-Nuss zu knacken. Natur fail?
Auch ein handelsüblicher Nussknacker verliert hier gnadenlos. Meist ist das Material nicht stark genug. Plastik bricht, viele Metalle verbiegen sich, aber die Nuss bleibt unbeschädigt. Mit einem normalen Klammerknacker (den man mit der Hand zusammendrückt) hätten die meisten Menschen auch einfach nicht genug Kraft dafür. Da hilft nur ein so genannter Spindelnussknacker, der durch das Gewinde genug Kraft aufbringen kann.
Selten und teuer
Schade ist, das man die Macadamia-Nüsse kaum frisch und mit Schale kaufen kann. Egal ob mit oder ohne Schale, die Dinger sind – in guter Qualität – abartig teuer. Das gilt aber leider für viele Superfoods. Für unsere Macadamia-Schiffchen „reichen“ aber normale, möglichst ungesalzene Nüsse.
Wenn du mal etwas mit Macadamiamehl backen möchtest (was übrigens absolut köstlich schmeckt), dann sollte es aber auch möglichst frisch sein, auch hier wieder, weil das Fett leider schnell ranzig und bitter werden kann.
Macadamiamehl sollte man also eher in kleineren Mengen kaufen und kühl und dunkel lagern. Wir haben mit dem Mehl vom L-Carb Shop in den Plastikeimern gute Erfahrungen gemacht, das hält sich über mehrere Monate ohne geschmackliche Beeinträchtigung.
Nüsse und Weihnachten
Weinachtszeit ist Nusszeit! Das ist für uns Low Carber total praktisch, weil ja vieles in der Weihnachtsbäckerei mit Nussmehlen gebacken wird. Da muss man die Rezepte nur in geringem Maß ändern und oft nur den Zucker ersetzen.
Unser Rezept ist natürlich absolut zuckerfrei und mehlfrei, daher auch glutenfrei, was uns ja auch immer besonders wichtig ist. Apropos Rezept. Es wird langsam Zeit, dass ich aufhöre hier vor mich hin zu schwadronieren und endlich mal zur Sache komme.
Also hier das Rezept :)
liebe Grüße
Nico
Low Carb Macadamia-Schiffchen | Weihnachtsbäckerei ohne Mehl und ohne Zucker
Zutaten
- 200 g Macadamianüsse
- 25 Stück Macadamianüsse
- 1 TL Zitronenschale
- 2 Tonkabohnen
- 140 g Butter (weich)
- 140 g Mandelmehl
- 15 g Leinmehl
- 75 g Xylit
- 75 g Erythrit
- 40 g Butter (zum Schmelzen)
Anleitungen
- Xylit und Erythrit zu Puder zermalen
- Backofen auf 180°C Ober/Unterhitze vorheitzen.
- Die TonkaBohnen fein reiben oder mit einem scharfen Messer fein hacken (zu Pulver).
- Macadamianüsse im Multizerkleinerer zu Mehl mahlen, aber aufpassen, dass das Öl nicht austritt, da es sonst Nussbutter wird!
- Mandelmehl und Leinmehl mischen.
- Nussmehl mit 140 g Butter, der Hälfte TonkaBohnen, Zitronenschale, Mehlmischung und 90 g Xylit-Erythrit-Mischung verkneten, zuerst mit den Knethaken des Handmixers und dann mit den Händen, bis der Teig glatt ist.
- Teig in 50 Portionen teilen und ca 8cm lange Röllchen formen. Auf ein oder mehrere Backblechen mit etwas Abstand zwischen den Röllchen legen.
- In die Mitte von jedem Röllchen eine halbe Macadamia-Nuss legen und etwas eindrücken.
- Plätzchen im vorgeheizten Backofen etwa 12 Minuten goldgelb backen.
- Zwischenhzeitlich die restliche Butter schmelzen und das restliche Süßungsmittel mit der restlichen Tonkabohne mischen (aber nicht mit der Butter!)
- Nach dem backen müssen die Stangen sofort (solange sie noch heiß sind) mit der Butter bestrichen werden und dann sofort mit der Puder-Tonkabohnen-Mischung bestäubt werden.
- Stangen nicht vom Backblech nehmen, da sie noch sehr, sehr weich sind und direkt zerbrechen würden. Daher auf dem Backblech abkühlen und trocken lassen, bis sie fester sind.
- Nach ein paar Tagen sind die Macadamia-Schiffchen auch richtig durchgezogen und schmecken noch viel besser.
- GUDN!
Video
Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.
Gabi
Saturday 9th of December 2017
Kann man statt gemahlenen Macadamias auch Macadamiamehl verwenden 🤔
Vroni
Sunday 10th of December 2017
Hallo Gabi, ausprobiert haben wir es nicht, aber ich vermute, dass der Teig dann einfach zu trocken wird. Eine gewisse Fettigkeit benötigt er schon. Was du machen könntest, wäre das Mandelmehl durch Macadamiamehl austauschen (oder auch einen Teil davon).
LG Vroni
Petra Kramm
Saturday 9th of December 2017
Hallo, Nico, ich bin schon ein groooooosser Freund von Tonkabohnen, aber muss wirklich sagen, dass mir die angegebene Menge doch ziemlich Zuviel vorkommt und werde es mit weniger backen. Mit vielen Grüssen Petra