Lammkarree mit Lauch-Blumenkohl-Pürree
Osterlamm ist schon irgendwie klassisch – jedenfalls bei uns. Letztes Jahr haben wir Lammhacksteak mit Birnen-Blaubeer-Salsa gemacht, dieses Jahr gibt’s sogar einen richtigen Klassiker – Lammkarree, gepaart mit einer einfachen, aber leckeren Beilage. Ohne Kartoffeln ;)
Lamm ist schmeckt anders
Eins ist klar. Lamm und Schaf muss man mögen. Das Fleisch und besonders das Fett haben einen ganz eigenen Geschmack. Wer es nicht mag, bezeichnet es gerne mal als “scharf”, “muffig” oder “aggressiv”. Ich nenne es lieber intensiv und aromatisch ;)
Wobei das Gefühl haben, dass die Wahrnehmung des “intensiven Geschmacks” eher eine neuzeitliche Erscheinung ist. Ich kann das sogar begründen!
Welches Fleisch essen wir heute in unserem Kulturkreis hauptsächlich? Huhn, Pute, Rind und Schwein. Manchmal Kalb. Das Fleisch dieser Tiere ist vergleichsweise mild. Nicht unlecker, aber verglichen mit Lamm, Schaf, Ziege und Wild nicht eben intensiv. Das gilt jedenfalls für die Rassen, die für die industrielle Züchtung verwendet werden.
Die Tiere kommen aus größtenteils aus der Massentierhaltung und wird dort natürlich mit universellem Kraftfutter. Kein Wiesengras, keine Kräuter. Dafür viel stärkehaltiges Getreide, das außerdem für einen hohen Wasseranteil im Fleisch sorgt.
Gerade den Punkt mit dem Futter merkst du extrem, wenn du mal ein ordentliches Stück freilaufendes Weiderind, ein Iberico- oder Wollschwein oder ein freilaufendes Perlhuhn probiert hast. Hier ist von fad oder mild keine Rede mehr. Gibts aber nicht bei Aldi.
Lamm kommt oft von der Wiese
Lammfleisch dagegen ist in vielen Fällen echtes Weidefleisch. Oft freilaufend und ziemlich konstant gras- und heugefüttert.
Vermutlich mögen Lämmer bzw. Schafe einfach kein Getreidefutter? Ich hab keine Ahnung. Aber der größere Grund ist wohl auch, dass Lammfleisch bei uns eher saisonal ist und bei weitem kein so großer Bedarf wie für die anderen Fleischsorten herrscht, sodass hochindustrialisierte Aufzucht wenig wirtschaftlichen Sinn ergibt. Es gibt natürlich AUCH für Lämmer Großproduzenten, aber es ist deutlich einfacher Lamm von hoher Qualität zu finden als andere Tierarten.
In Deutschland kann ich die Jura Diestel Produktion empfehlen, darüber hinaus ist irisches Lammfleisch in Deutschland auch recht gut erhältlich. Irisches Fleisch ist, egal bei welcher Tierart, fast immer von Weidetieren. Auch Neuseeland-Lamm ist für hohe Qualität bekannt, verliert aber langsam seinen Status, weil dort mehr und mehr auf Massenproduktion gesetzt wird.
Außerdem müssen wir uns die Frage stellen, ob man Fleisch unbedingt um die halbe Welt transportieren muss.
Lammfleisch ist gesund
Gegner würden jetzt sagen, dass Lammfleisch mehr gesättigte Fettsäuren als anderes Fleisch hat und das total risikoreich in Bezug auf die Herzgesundheit ist. Es stimmt zwar, dass es einen hohen Anteil an gesättigten Fetten hat, aber das mit dem Herzrisiko ist natürlich Quatsch.
Gesättigte Fette sind lange rehabilitiert und sogar eine wichtige Energiequelle. Sie sind sehr hitzestabil und werden nicht so leicht ranzig. Und sie sind ein wahnsinnig effektiver Geschmacksträger :)
Definitiv positiv ist aber, dass Lammfleisch einen echt hohen Vitamin B12-Gehalt und darüber hinaus mehr Eisen als alle anderen Fleischsorten hat. Zusätzlich ist der Anteil an Arzneirückständen im Lamm vergleichsweise gering, da die Tiere recht robust sind – das gilt wiederum ganz besonders für Weidetiere.
Dieses günstige Verhältnis von Protein und Fett sorgt außerdem für ein extrem zartes Ergebnis, wenn das Fleisch nicht übergart wird.
Da darf auch mal Wein ran
Wir sind ja normalerweise nicht unbedingt pro Alkohol. Wir trinken kein Bier und keinen Wein (mehr) und dabei geht es uns beileibe nicht nur um unsere Ernährungsform. Wir hatten zwar nie Probleme mit oder ohne Alkohol, aber es gehört einfach nicht mehr zu unserer Art Lebenswandel.
Aber ich sag dir, eine schön einreduzierte Sauce aus einem trockenen Rotwein, der gut zu einem Stück kräftigen Fleisch passt, ist schon was Feines. Gut, wir sind absolut keine Weinkenner und ich muss die Etiketten lesen, um eine informierte Entscheidung zu treffen, aber das zumindest klappt dann schon.
Wir haben eine Flasche 2016er Dornfelder gekauft und daraus die Sauce gebaut. An die Weinkenner unter euch… war das ok? Ich hab keine Ahnung ;) Geschmeckt hat es jedenfalls.
Würde ich nicht ständig machen, aber so 2-3 mal pro Jahr für so ein Lamm, Coq au vin oder auch mal zu einem Roastbeef… da kann nicht mal ich meckern.
Aber jetzt interessiert mich noch was ganz anderes. Gibt es in deiner Familie klassische Ostergerichte oder andere Festtagsgerichte, die es immer geben muss? Damit meine ich sowas wie den Truthahn bei den Amis?
Schreib’s doch unten in die Kommentare :)
Liebe Grüße
Nico
Lammkarree mit Rotweinsauce
Kochutensilien
Zutaten
- 700 g Lammkarree
- 500 ml Rotwein (trocken)
- 50 g Affiliate Link / Provisions LinkKnoblauch
- Affiliate Link / Provisions LinkRosmarin (frisch (viel))
- 5 Zweige Thymian (frisch)
- 3 Möhren (mittelgroß, ca. 250g insgesamt)
- 5 Schalotten (ca. 150g insgesamt)
- 50 g Affiliate Link / Provisions LinkButter (eiskalt bis gefroren)
- Affiliate Link / Provisions LinkSalz
- Affiliate Link / Provisions LinkPfeffer
Anleitungen
Lammkarree braten und backen
- Lammkarree mit einem kleinen Messer vielfach auf beiden Seiten einstechen und alle Schnitte mit Rosmarin und Knoblauch spicken.
- Karotten schälen, der Länge nach dritteln und in lange quadratische Stangen schneiden. Die Stangen noch längs vierteln, so dass pro dritten 4 Stangen übrig bleiben. Das ist nur ein Vorschlag, die Karotten können auch einfach Scheibchen geschnitten werden. Etwa 100 g feiner schneiden und separat aufbewahren (für die Sauce).
- Schalotten schälen und halbieren, 2 davon feiner schneiden und separat aufbewahren (für die Sauce).
- Lamm beidseitig in Butteschmalz oder anderem hitzebeständigem Fett von beiden Seiten scharf anbraten. Ein wenig Rosmarin, Thymian und Knoblauch mit in die Pfanne geben und die jeweilige Oberseite immer wieder mit Fett belöffeln (optional)
- Zusammen mit den Kräutern in Alufolie einpacken und bei 190 °C im Ofen auf die gewünschte Kerntemperatur bringen: 55 °C-62 °C (medium rare bis medium). Das dauert bei 700-800 g ca. 15-20 Minuten. Prüfen mit dem Fleischthermometer!
- Wenn die Kerntemperatur erreicht ist, 10 Minuten eingepackt ruhen lassen.
Sauce
- Kleingeschnittene Schalotten und Möhren mit etwas Thymian, Knoblauch und Rosmarin in Butter anschwitzen, bis die Schalotten glasig werden und dann mit 500 ml Wein ablöschen.
- Ca. 15 Minuten bei mittlerer Hitzen etwas einkochen lassen.
- Alles durch einen Sieb gießen und den Wein zurück in die Pfanne geben (oder in einen kleinen Topf).
- Mit gewürfelter, eiskalter Butter etwas binden. Die Sauce bleibt relativ flüssig – wenn du sie gerne dickflüssiger hättest, kannst du mit etwas Pfeilwurzmehl, Guarkenmehl oder Johannisbrotkernmehl weiter abbinden.
- Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Möhrenstifte und halbe Schalotten in die Sauce geben und bei niedriger Hitze ziehen lassen, bis das Lamm fertig geruht hat.
- Den angefallenen Bratensaft aus der Alufolie zum Wein gießen und einrühren.
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.
Unsere Empfehlung
Lauch-Blumenkohl-Sellerie Püree mit Feta
Kochutensilien
Zutaten
- 500 g Lauch
- 250 g Knollensellerie
- 250 g Blumenkohl
- 50 g Affiliate Link / Provisions LinkButter
- 100 g Affiliate Link / Provisions LinkFeta
- Affiliate Link / Provisions LinkSalz
- Affiliate Link / Provisions LinkPfeffer
- Affiliate Link / Provisions LinkChilipulver
- Thymian (frisch)
Anleitungen
- Sellerie schälen und würfeln, Blumenkohl von den Blättern befreien und in kleine Stücke schneiden.
- Lauch längs vierteln und dann in ca. 1 cm Stücke schneiden, anschließend die restliche Erde wegwaschen.
- Beides mit wenig Wasser und etwas Salz in einem Topf mit geschlossenem Deckel sehr weich kochen, bis du es mit der Gabel zerdrücken kannst, ca 20 Minuten.
- Wasser abgießen und mit ca. 50g Butter zu einem Pürree stampfen.
- Lauch, etwas Salz, Pfeffer, abezupften Thymian (ca. 1 TL) und Chili zugeben und Feta darüberbröseln, durchmischen. Optional kannst du einen Schuss Sahne zugeben.
- Bei niedriger Hitze garen, bis der Lauch weich geworden ist, ca 20 Minuten.
- Mit Salz, Pfeffer und Chili abschmecken.
- Geht auch im Schnellkochtopf oder in der Krups Cook4Me: 2x 10 Minuten unter Druck garen reicht.
Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.