Low Carb Blaubeermuffins ohne Zucker
Es war mal wieder Zeit für was gebackenes und Low Carb Muffins hatten wir auch schon lange nicht mehr. Die Blaubeer- oder Heidelbeersaison ist zwar gerade vorbei, aber wir dachten uns, den letzten Rest können wir jetzt auch noch mitnehmen. Daher gibt es heute leckere Low Carb Blaubeermuffins bevor alles zu spät ist.
Antioxidantien dürfen gern lecker sein
Weißt du an was ich zuallererst denken muss, ich wenn ich Heidelbeeren oder Blaubeeren sehe? Schützende Antioxidantien. Naja, nicht ganz. Erst an blaue Finger und DANN an Antioxidantien.
Und Antioxidantien gehören zu den am meisten übersehenen Nähr- und Wirkstoffen, dabei sind die sooooo wichtig für den Zellschutz und die allgemeine Gesundheit. Und auch für das Wohlbefinden allgemein.
Nochmal “kurz” zum auffrischen: Antioxidantien fangen freie Radikale ein. Und damit meine ich weder militante Rechte noch Leute vom Schwarzen Block sondern chemische Verbindungen, die beispielsweise als Stoffwechselnebenprodukt entstehen.
Das sind oft Sauerstoffmoleküle oder andere chemische Verbindungen, denen ein Elektron fehlt. Durch das physikalische Bedürfnis das fehlende Elektron zu bekommen, entreißen die freien Radikale das Elektron gerne anderen Körperzellen und es kommt dort unter Umständen zur bösartigen Zellmutation oder anderen Veränderungen. Zu deutsch: Krebs, Tumore, Rheuma, Entzündungen, Alzheimer und andere Dinge die niemand haben will (und sollte!). Auch das Immunsystem wird geschwächt, so dass sich Infekte manifestieren können.
Wenn nun das Elektron einer gesunden Zelle geklaut wird, dann entsteht dabei außerdem ein neues, freies Radikal und der Prozess geht weiter. Das ist eine äußerst üble Kettenreaktion bei entsprechend häufigem Auftreten und Ausmaß auf Dauer die o.g. Krankheiten begünstigen oder sogar auslösen kann.
Man kann alles neutralisieren
Antioxidantien sind das Gegenmittel und chemisch in der Lage die freien Radikale zu binden und damit zu neutralisieren. So wird die Kettenreaktion unterbrochen und die Gefahr neutralisiert.
Ich will hier keinen Alarm machen, denn diese Kette aus Reaktion und Gegenreaktion finden den ganzen Tag im Körper statt. Aber es gibt natürlich auch Faktoren die das noch verstärken.
Dazu gehört übrigens Rauchen, UV-Strahlung, viele Schadstoffe aber auch Leistungssport oder sehr harte körperliche Arbeit da auch bei der Energieerzeugung freie Sauerstoffradikale entstehen. Wenn der Energieumsatz entsprechend hoch ist, sind das eben mehr also normalerweise. Der Körper kommt dann mit der Eigenproduktion von Antioxidantien durch Enzyme nicht mehr hinterher und die Kettenreaktion nimmt überhand.
Hier kommen die Nahrungsantioxidantien ins Spiel. Über die Nahrung aufgenommene Radikalfänger sind einige Vitamine, wie A, C und E und Polyphenole und Flavonoide. Das stärkste Antioxidans ist übrigens Glutathion, das im Körper selbst synthetisiert wird, wenn die semi-essentielle Aminosäure Cystein präsent ist.
Sehr praktisch und praktisch unbekannt ist, dass wir eine gute synthetische Quelle für die Cystein-Vorstufe Acetylcystein zur Verfügung haben, die kaum ernstzunehmende potenzielle Nebenwirkungen hat: Der Hustenlöser ACC. Das “ACC” steht nämlich für genau das: Acetylcystein.
Notiz für alle die es genau nehmen wollen: ich bin kein Arzt und gebe keinerlei medizinischen Ratschläge oder Beratungen. Jeder ist selbst verantwortlich für das, was er sich oben einwirft.
Der Tipp mit dem ACC kommt allerdings von meinem Hausarzt und ich fand das durchaus sehr interessant. Er hat auch angemerkt, dass es Apotheken gibt, die Acetylcystein in größeren Mengen billig produzieren und verkaufen, so dass man nicht den Hexal-Preisaufschlag mitbezahlen muss, wenn man sich damit versorgen möchte.
Aber woher Antioxidantien nehmen, Tabletten sind ja doch eher doof?
Da haben wir gute Auswahl. Zunächst mal alle Lebensmittel die die oben genannten Vitamine in nennenswerter Menge enthalten. Darunter finden sich zum Beispiel Tomaten, viele Früchte, Nüsse, Möhren, Kartoffel und Mais – obschon die letzten beiden dabei natürlich für uns ausfallen.
Auch die meisten grünen Gemüsesorten wie Kohlarten und Spinat sowie Kräuter wie Brennessel und Basilikum sind reicht an den richtigen Nährstoffen. Auch Avocados sind sehr zu empfehlen.
Kaffee und Rotwein sollten gesondert erwähnt werden, da sie reiche Quellen an Flavonoiden und Polyphenolen sind.
Und jetzt kommen die Blaubeeren bzw. Heidelbeeren, denn hier sind sowohl Flavonoide und Polyphenole als auch reichlich Vitamin A, C und E enthalten.
Man muss natürlich bei all diesen Stoffen und Lebensmitteln bedenken, dass Vitamine und andere Stoffe beim erhitzen zumindest teilweise zerstört werden, wenn sie erhitzt werden. Wenn du nun also gezielt Radikalfänger einsetzen möchtest, dann solltest du die Lebensmittel in Form von Rohkost vorziehen. Das kostet bei Blaubeeren zum Glück nicht besonders viel Überwindung ;)
Glücklicherweise sind die meisten Polyphenole und Flavonoide durchaus hitzebeständig und bleiben auch in den Muffins erhalten :)
Die neue Süße und warum wir weniger brauchen
Vielleicht hast du das auch selbst schon festgestellt: nach einer längeren Zeit mit Low Carb oder sogar Keto ist das Empfinden von süßen Geschmäckern stark geschärft.
Oder anders: wenn man in ein Stück normale Milchschokolade beißt, dann ist das unglaublich pappsüß. Uns geht es zumindest so und das Gespräch kommt auch in der Community immer wieder darauf.
Das ist gut, das ist nämlich die Entwöhnung von allem Süßen, das du ja weitgehend aus deiner Ernährung entfernt hast.
Dieser Effekt ist bei unterschiedlichen Menschen auch stark unterschiedlich ausgeprägt. Wir haben ein paar Leser, die uns regelmäßig schreiben, dass sie die Süße in unseren Back- und Nachspeisenrezepten reduziert haben. Und das, obwohl wir eh schon weniger Süße verwenden, als in den originalen High Carb-Rezepten eingerechnet war.
Das mag aber daran liegen, dass wir zwangsläufig durch die ganze Bäckerei vielleicht etwas mehr öfter Süßspeisen essen als viele unserer Leser. Soll jetzt keine Entschuldigung sein, aber ist halt so, wir brauchen halt einen ordentlichen Mix an Rezepten und auch süßes gehört dazu.
Bei dem Muffinrezept heute hat sich Vroni ein “normales” Rezept genommen und das zu Low Carb umgewandelt. Sie hat die ursprüngliche Menge von 200 g normalem Zucker gegen 150 g unserer Pudereryxyl-Mischung ausgetauscht. 50 g weniger Menge und das Erythrit hat auch nur 70 % der Süßkraft von normalem Zucker. Sollte passen, möchte man meinen.
Also, ja, passt ja auch. Aber die Süße ist schon an der Grenze, mehr sollte es nicht sein.
Was ich eigentlich sagen will: wenn dein Süßempfinden auch so stark angestiegen ist, wie das von vielen anderen, dann möchtest du vielleicht im Rezept auf 120 g oder sogar nur 100 g Pudereryxyl reduzieren, damit dir nicht der Mund für immer zusammenklebt ;)
So jetzt hab ich schon wieder viel mehr geschrieben als ich eigentlich wollte, aber das ist jetzt auch schon egal ^^
Unten stehen Muffins für dich, viel Spaß!
liebe Grüße
Nico
Low Carb Blaubeermuffins – zuckerfrei und ohne Mehl
Zutaten
- 100 g Affiliate Link / Provisions LinkButter
- 3 Ei
- 75 g Xylit
- 75 g Erythrit
- 200 ml Affiliate Link / Provisions LinkMandelmilch (oder Kuhmilch)
- 190 g Affiliate Link / Provisions LinkMandelmehl
- 20 g Affiliate Link / Provisions LinkFlohsamenschalen
- 1 Päckchen Affiliate Link / Provisions LinkBackpulver
- ½ TL Affiliate Link / Provisions LinkSalz
- 250 g Blaubeeren (oder Heidelbeeren, frisch oder TK)
- etwas Xylit (zum Bestreuen)
Anleitungen
- Ofen auf 170 °C Ober- / Unterhitze vorheizen
- Butter zusammen mit der Süße schaumig rühren.
- Eier nach und nach dazu geben.
- Trockene Zutaten vermengen und löffelweise zur Butter-Ei Mischung geben. Dabei auch Stück für Stück die Mandelmilch zugeben und einrühren.
- Zum Schluss die Blaubeeren unterheben und den Teig in Muffinförmchen verteilen.
- Kristallines Xylit auf die Muffins streuen und ca. 35 Minuten bei 170 °C U/O backen.
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.
Kati
Sunday 2nd of June 2019
wieder ein Rezept, welches mich begeistert....hergestellt ist es echt einfach, Zutaten hatte ich bis auf die Heidelbeeren alle da...von der Süße auch für mich völlig ausreichend, einzig, ich habe nur 10g Flohsamenschalen(mehl) genommen, reicht immer noch gut zur Bindung....im Video war mir der Teig persönlich zu fest für frische Heidelbeeren....von der Menge her habe ich mehr wie 12 Stück raus bekommen, es waren insgesamt 18 Stück...das Gute bei dem Rezept ist, man kann die Muffinförmchen richtig voll und hoch befüllen, sie laufen nicht weiter aus und bekommen keinen typischen Muffin/Pilz-Deckel....die Konsistenz ist wirklich sehr gut, von Highcarblern wurde lediglich die zu viele Nässe im Muffin bemängelt...dies läßt sich jedoch schnell beheben durch einfach weniger frische Heidelbeeren...und ich liebe den leichten Marzipangeschmack, eine Kombination aus Mandelmilch und Mandelmehl, mag ich total...in meinen Augen ein gelungenes Rezept, ich habe direkt welche eingefroren auf Vorrat, für schlechte Zeiten, grins...insgesamt haben alle 18 Stück Muffins bei mir zusammen knapp 40g KH, sehr gute Werte...ich empfehle euer Rezept guten Gewissens weiter ;-)
Nico
Thursday 6th of June 2019
Oh ja, die haben wir auch schon lange nimmer gemacht :D Muffingrößen sind ja zum Glück individuell anpassbar, auch wenn dann die einzelnen Nährwerte nimmer so ganz passen - aber das Prinzip steht. Freut mich, dass es schmeckt :)
lg Nico
Ralph
Saturday 26th of January 2019
Mein Lieblings-LowCarb-Muffin Rezept, das mindestens alle 2 Wochen zum Einsatz kommt. Sie kommen auch bei Nicht-LowCarblern (bei der Arbeit) super an. Das erste Mal dass ich Mandelmilch in einem Rezept benutzt habe. Meine Muffins haben einen Hauch von Marzipangeschmack, was wahrscheinlich an der Kombi Mandelmehl/Mandelmillch liegt. A Besten mit frischen Blaubeeren machen. Ich habe sie einmal mit tiefgefrorenen Bio-Heidelbeeren gemacht. Durch die flüssige Konsistenz wurden sie braun-lila und der Heidelbeergeschmack dominierte zu stark und überdeckte die anderen Aromen. Super Rezept
LG Ralph
Marion Rieke
Sunday 28th of October 2018
Hallo Ihr zwei Lieben (hoffe ich doch...) ;-), heute habe ich die Muffins gebacken - übrigens mein erster Low Carb Backversuch. Klappte alles prima, bis ich den Teig in die Förmchen umfüllen wollte. War schwierig, weil der Teig zu klebrig war, überall hängenblieb, nur nicht in die Förmchen wollte. ;-(( Irgendwie hatte er nicht so die richtige Konsistenz. Ich habe mich aber nicht getraut, noch mehr Flüssigkeit zu nehmen. Was soll ich sagen? Ich war kurz davor, ihn in den Müll zu befördern....... Nein, habe ich doch nicht. Nach weiteren Versuchen der Befüllung mit allen möglichen Tricks war ich dann endlich fertig damit. Ergebnis: Schön locker und sehr, sehr lecker! :-))) Vielen Dank für Euer Rezept
Vroni
Thursday 1st of November 2018
Hallo Marion,
oh, das tut mir aber leid, dass du so Probleme mit dem Teig hattest. Unserer war zwar auch ziemlich fest und klebrig, lies sich aber mit dem Löffel doch recht gut in die Förmchen füllen. Kannst du im Video sehen. Was für ein Mandelmehl und welche Flohsamenschalen hattest du denn?
Freut mich aber, dass du nicht aufgegeben hast und sie dir am Ende doch noch geschmeckt haben :)
LG Vroni