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Warmer Salat mit scharfem Hackfleisch

Normalerweise haben wir immer eine gute Begründung, warum wir ein bestimmtes Gericht machen und auch wann. Das ist diesmal… naja… sagen wir mal „ähnlich“. Wir haben noch nie einen warmen oder scharfen Salat gemacht und heute hatten wir Lust auf beides. Begründung genug? Für mich schon :)

Wann hört Salat auf, Salat zu sein?

Diese Frage hab ich mir vorher mehrfach gestellt. „Ist das noch Salat?“

Kein (richtiger) Blattsalat drin, nur so ein bisschen Chicorée. Dafür aber Gurke, Tomate und Paprika. Auch Kräuter und Kresse. Klingt nach Salat, das stimmt schon.

Aber dann kommt halt der andere Teil. Hackfleisch. Chili und gebratene Zwiebeln. Butter, Kerne, Saat und Knoblauch. Und dann auch noch warm. Das ist dann nicht mehr das, was ich mir unter „Salat“ vorstelle.

Salat ist kalt, frisch, säuerlich. Ein bisschen bunt, blättrig und würzig. Und vor allem (hauptsächlich) Rohkost!

Klar gibt es bei uns auch mal Fleisch oder Speck als Einlage, gerne zum Beispiel Huhn- oder Putenstreifen. Aber Hack? Ich weiß nicht.

Und trotzdem… beim essen war das Gericht dann frisch und sauer genug um für mich nach Salat zu schmecken.

Ich weiß nicht, wie weit man es treiben könnte, sodass ich sagen musst „Das ist kein Salat mehr!“.

Was definiert denn einen Salat?

Noch so eine Frage auf die ich keine Antwort habe. Das Feld ist ja schon sehr breit gefasst.

Vielleicht bekommen wir eine Definition über die akzeptierten Varianten zustande. Ich weiß noch nicht, wo diese Analyse eventuell hinführen kann, aber ich fang einfach mal an zu schreiben.

Also, was gibt's denn so? (Disclaimer: ich brainstorme nur ein kleines bisschen, die Liste wird weit weg von vollständig sein und gibt nur meine aktuelle Wahrnehmung wieder.)

Blattsalate. Die sind einfach. Kalt, aus… naja aus Salat eben. Kopfsalat, Eisberg, Feldsalat, Rauke, Eichblatt, Endivien… gibt ja viele Salatpflanzen. Dazu gibt es dann oft eine einfache Essig-Öl-Vinaigrette oder auch mal eine Joghurtsauce.

Gemüsesalate. Hier finden sich vor allem Vertreter wie Möhrensalat, Selleriesalat, Gurkensalat oder Krautsalat. Meist fein geschnitten, gehobelt oder geraspelt und mit diversen Dressingoptionen, oft mit traditionellen Zubereitungsvarianten.

Gemischte Salate. Meistens Mischformen aus den o.g. Formen. Bekommt man vor allem als Beilagensalat im Restaurant – mit ein bisschen Gurke, Sellerie, Kohlrabi, Blattsalaten, Karotten, Radieschen und so weiter.

Partysalate (ich nenn die jetzt mal so). ****Hierzu zähle ich sowas wie Kartoffelsalat, Nudelsalat, Wurst- oder Fleischsalat, Garnelensalate und so, aber auch Schichtsalate mit Käse, Ananas und was weiß ich noch alles. Dinge, die man eher anlassbezogen zubereitet. Klar gibt es im Sommer mal einen Kartoffel- oder Nudelsalat zum Abendessen (natürlich nicht mehr bei uns), aber es sind keine typischen Beilagensalate, die man auf alltäglicher Basis zusammenbaut.

Fruchtsalate. Kennt auch jeder, die typische Mischung aus Cocktailfrüchten und so Zeug, frisch oder eingedost… naja und Tomatensalat ist natürlich auch Fruchtsalat ;)

Ich-weiß-nicht-wie-ich-das-nennen-soll-Salate. Es gibt in den Supermärkten noch eine ganze Menge an Convenient-Produkten, wie „Salate“ auf Basis von Bulgur oder Hirse, diverse Varianten von Fleisch- und Mischsalaten. Mais-Bohnen-Tunfischsalat… wenn ich noch einmal das Wort Salat schreiben muss, dann… schreib ich das Wort Salat halt noch öfter.

Was die meisten dieser Salate gemeinsam haben ist, dass sie im Regelfall kalt gegessen werden und mindestens zu einem Großteil aus Rohkostkomponenten bestehen. Ich hab außerdem das Gefühl, dass eine tendenziell säuerliche Geschmacksnote auch ein Grundcharakteristikum ist. Salat ist selten betont süß und wird auch normalerweise mit einer Essigsorte oder auch dem Saft von Zitrusfrüchten zubereitet.

Also sagen wir mal: kalt, roh und sauer.

Je weniger diese 3 Faktoren zutreffen, desto weiter sind wir vom Konzept „Salat“ entfernt, wobei ich glaube, dass insbesondere kalt und roh hier eine Rolle spielen.

Ein Fleisch-, Wurst-, Nudel- oder Kartoffelsalat sind sicherlich nicht roh. Aber solange sie kalt sind, haben wir dennoch einen Salat-Vibe. Kartoffelsalat darf sogar noch warm sein, aber dann muss er eine saure, frisch Komponente haben. Weil… was ist denn warmer, gekochter und nicht-sauerer Kartoffelsalat? Eintopf oder Suppe.

Genau so ist es umgekehrt: wenn wir eine warme oder heiße Komponente dabei haben, wie heute das Hack, dann kriegen wir den Eindruck von Salat NUR über einen Ausgleich durch rohe Komponenten, also das und auch den Essig hin. Wäre beides nicht der Fall, dann hätten wir halt einfach eine Hackfleisch-Gemüse-Pfanne.

Nur eins davon reicht aber nicht. Linsensuppe oder Bohnensuppe wird mit Essig recht deutlich gesäuert. Bleibt aber Suppe. Und ein kalter Braten wird nicht zum Fleischsalat, nur weil er kalt ist. In Verbindung mit einem säuerlichen Dressing dagegen… könnte gehen!

So, jetzt hab ich mich selber überzeugt.

Kalt, roh und sauer. Wenn 2/3 zutreffen, dann haben wir das Gefühl, dass es sich um einen Salat handeln könnte. Und DESWEGEN funktioniert unser scharfer, warmer Salat. Weil Rohkost und Balsamico drin sind. Nice!

[edit] Jetzt hab ich das grad stolz Vroni erzählt und sie kommt direkt mit dem Beispiel „Sülze“. Kalt + sauer, geht aber nicht als Salat durch. Sagen wir es mal so: es sollte schon ein Schüsselgericht und irgendwie mit Dressing sein. Und wenn jetzt jemand sagt „Aha! Mein Sauerbratenrest von gestern ist also Salat!“… nein, der Sauerbraten ist nur kalt geworden, normalerweise gehört der warm! Du weißt genau was ich meine, technische Lücken suchen ist nicht fair -.- [/edit]

Einwände? Unten ist ne Kommentarbox.

Liebe Grüße,
Nico

Scharfer Salat mit Hackfleisch

4.75 von 4 Bewertungen
Rezept von Avatar-FotoNico
Bunt, herzhaft und ein bisschen scharf. Unten mit Hack und Gemüse und oben mit Käse. Klingt total nach Auflauf, ist aber Salat! So kann der kommen :)
Vorbereitung: 40 Minuten
Gesamt: 40 Minuten
Nährwerte (pro Portion)
Kalorien: 630 kcal
Kohlenhydrate: 14 g
Protein: 27 g
Fett: 48 g
prozentuale Verteilung
Kohlenhydrate: 9.3 %
Protein: 18 %
Fett: 72.6 %
Portionen 2 Portionen

Zutaten

Kalter Teil

  • 350 g Gurken (Mini-Gurken sind geschmacklich toll, aber normale Gurke geht auch)
  • 3 Cherry-Tomaten (ca. 100 g)
  • ½ Strunk Chicoree
  • 1 Bund Kresse
  • 1 Bund Schnittlauch
  • 1 Paprika (gelb)
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 EL Balsamico-Essig (dunkel)

Warmer Teil

Deko-Teil

  • 5 EL Saaten (Kürbiskerne, Sesam, Sonnenblumen ("Vitalkerne"))
  • 1 Zehe Ackerknoblauch (oder 3-4 normale Zehen)
  • 25 g Butter
  • 20 g Parmesan
  • ein paar Blaubeeren

Anleitungen
 

Kalter Teil

  • Gurken in ca. 1 cm große Würfel schneiden (du darfst auch Scheiben machen, aber ich mag hier Würfel).
  • Tomaten auch würfeln, Achtel waren hier gut.
  • Chicoree längs halbieren und eine Hälfte quer in feine Streifchen schneiden; die zweite Hälfte wird nachher gebraucht.
  • Paprika in mundgerechte Streifen schneiden.
  • Schnittlauch und Kresse so grob oder fein schneiden, wie es für dich angenehm ist.
  • Alles zusammen in eine Schüssel geben, leicht salzen und pfeffern und mit je 2 EL Olivenöl und Balsamico-Essig durchmischen.

Saaten und Knoblauch

  • Knoblauch schälen und mittelfein hacken.
  • Saaten/Kerne mit Butter in der Pfanne anrösten, mittlere Hitze reicht dafür.
  • Wenn die Kerne anfangen zu poppen bzw braune Stellen bekommen, dann den gehackten Knoblauch einrühren und kurz mitbraten, bis es nach Knoblauch duftet.
  • Dann sofort alles aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.

Warmer Teil

  • Zwiebeln schälen und in Spalten schneiden, 10-12 Teile sind bei mittelgroßen Zwiebeln super.
  • Chilischote in schräge Ringe schneiden.
  • Restlichen Chicoree quer in Streifen schneiden.
  • Hackfleisch mit Butter in einer Pfanne bröselig anbraten. Wenn fast kein Pink mehr im Hackfleisch zu sehen ist, Zwiebeln, Chicoree und Chili zugeben.
  • 2-4 TL scharfes Paprikapulver und 1-2 TL Zitronengras untermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  • 2-3 Minuten bei maximaler Hitze weiterbraten und dann mit 50 ml Balsamico und 4 EL Olivenöl ablöschen.

Zusammenbauen

  • Kalten und warmen Salat mischen und auf zwei Teller verteilen.
  • Jeweils 4-5 Tupfen Ricotta in Größe eines Teelöffels darübergeben, 1-2 EL Saaten und Knoblauch darüberstreuen.
  • Mit dem Sparschäler oder Käsehobel ein paar Streifen Parmesan darüberlegen und mit 8-12 Blaubeeren garnieren.
  • Servieren, solange das Hack noch warm ist!

Video

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Hinweis zu den Nährwerten

Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.

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Über Nico

Avatar-FotoNico ist Ernährungsberater, zertifizierter Fastenleiter und Keto-Experte. Er ernährt sich selbst seit 2014 Low Carb mit ketogenen Phasen. Bisher hat er damit über 40 kg abgenommen und hilft anderen, ihre durch Ernährungs- und Lebensstiländerungen zu verbessern.

Weiterbildungen: Ernährungs- und Gesundheitsberater (Isolde Richter), Fastenleiter (Isolde Richter)

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Bewerte das Rezept:




Angi

Saturday 12th of October 2019

Obstsalat ist auch nicht sauer 😎! ich denke, es braucht das definitionsverkrampfen nicht: es ist Salat, wenn der Koch und Verzehrer sagen können - Salat. es beschreibt das, was man assoziiert..... 'Latte Macchiato von der Roten Beete' - is ja nu auch kein Kaffee drin.. hoffentlich.... Kann man drüber streiten, wie man diese creativen Wortschöpfungen der Gastronomen bewerten will.

Ich liebe Bratkartoffelsalat - und ich liebe in der Pfanne gebratenen Kartoffelsalat (macht man in Westfalen)..... also: die Grenzen sind wie so oft fließend und auch geschmeidig.

Aber zum Thema: das obige Rezept ist ein Salat - (es gibt ja auch reichlich Rezepte für Hackfleischsalat) - und farbenfroh. Das gefällt mir!

Knoblauch in diesen Mengen ist eher was für Eremiten, aber - wer es sich leisten kann (oder das Zugabteil für sich allein will 😁): Why not!