Unser Butternut-Auflauf, oder auch Low Carb Kürbisgratin mit Hackfleisch und Feta passt total zufällig zur Tatsache, dass wir mit beiden Beinen tief im Herbst stecken. Kürbisgerichte werden leider nie so richtig Keto, sind aber trotzdem kohlenhydratarm genug für solide Low Carb Ernährung!
Was ist ein Gratin?
Alle Welt will immer Gratin machen – Kartoffelgratin, Gemüsegratin, Nudelgratin… alles mögliche. Aber weißt du eigentlich was genau ein Gratin ist, und was nicht?
Eigentlich ist die Antwort ziemlich einfach: das Wort Gratin und daraus abgeleitet gratinieren kommt aus dem französischen und heißt etwa obere Kruste oder Deckelkruste. Bezeichnet wird damit normalerweise das ganze Gericht, nicht nur die Kruste selbst.
Wenn du also ein Gratin zubereiten möchtest, dann dann sprechen wir von einem Gericht überbackenen Gericht mit einem knusprigen Deckel aus Käse und/oder Semmelbrösel, der ordentlich gebräunt aber nicht verbrannt ist.
Falsch dagegen ist die pauschale Verwendung des Wortes Gratin für alle möglichen, gewöhnlichen Aufläufe oder Ofengerichte ohne Kruste. Das klingt dann nur fancy, ist aber eigentlich falsch.
Ob unser Low Carb Kürbisgratin mit dem Feta drüber nun ein echtes Gratin ist oder nicht, könnte debattiert werden. Es ist mit Käse überbacken, und der Käse ist auch braun und hat knusprige Stellen, aber es ist kein richtiger Deckel. Ich gebe zu, ich bin unschlüssig.
Rezepttipp
Was ist der Unterschied zwischen Gratin und Auflauf?
Der gewöhnliche Auflauf ist ein Überbegriff. Damit sind Ofengerichte gemeint, die in einer hochwandigen Form oder auch einer großen Schüssel im Ofen gebacken der geschmort werden. Die möglichen Zutaten sind vielfältig und nicht so richtig festgelegt. Häufige Rezepte sind Gemüseaufläufe, Nudel- oder Kartoffelaufläufe mit oder ohne Fleischanteil.
Ein Gratin ist im Prinzip auch eine Art Auflauf, aber mit einer harten Kruste als Deckel, wie im vorherigen Absatz beschrieben. Du kannst quasi sagen: jedes Gratin ist ein Auflauf, aber nicht jeder Auflauf ist ein Gratin.
Wie lange dauert gratinieren?
Gratin lebt von der Maillard-Reaktion. Das ist die chemische Reaktion, die aus Eiweiß und Kohlenhydraten schöne Röstaromen und Bräunung macht. Wir mögen das auf dem Grill gerne und auch bei Pfannengerichten nutzen wir sie für Textur und Aromen.
Damit diese Reaktion stattfinden kann, braucht es eine Temperatur von mindestens 140 ºC auf der Oberfläche des Lebensmittels, maximal aber 180 ºC; bei höherer Temperatur fangen die meisten Lebensmittel an, ernsthaft anzubrennen, zu verkohlen.
Es hilft natürlich nicht, deinen Umluftofen dann auf 150 ºC einzustellen, da die heiße Luft auf dem Weg zu deinem Auflauf dann schon wieder viel zu weit abkühlt. Erfahrungsgemäß brauchst du mindestens 190 ºC, besser aber gegen 220 ºC im Ofen.
So hast du eine relativ schnelle Reaktion, die die Oberfläche innerhalb von 10-20 Minuten anknuspert, aber bevor die hohe Hitze bis in die Mitte deiner Speise vordringt. In etwa wie beim Steak braten: du willst kurz und heiß braten, damit es außen knusprig wird, aber innen nicht übergart.
Weniger Fett und mehr Eiweiß?
So wie wir das Rezept heute gemacht haben, passt es relativ gut in die High Fat Ecke. Das gemischte Hackfleisch hat einen etwas höheren Fettgehalt, nämlich etwa 18-20%, und damit auch den entsprechenden Energiegehalt.
Ein klein bisschen reduzieren kannst du, indem du von gemischtem Hackfleisch zu reinem Rinderhackfleisch wechselst. Das macht allerdings bloß etwa 200 kcal auf die gesamte Menge aus. Zusätzlich steigt aber noch der Eiweißanteil.
Weniger saftig, aber dafür deutlich weniger fett und noch proteinlastiger wird es, wenn du Hähnchenbrust verwendest: damit kannst du etwa 700 kcal gegenüber dem gemischten Hackfleisch einsparen und den Eiweißanteil um gut 20g erhöhen.
Nun heißt es aber gleichzeitig, dass Zucker und andere Kohlenhydrate nicht essentiell, also eben nicht lebensnotwendig sind. Passt das zusammen?
Gehört die glänzende Seite der Alufolie nach innen oder nach außen?
Alufolie hat angeblich eine glänzende und eine matte Seite. Nach kurzer Sichtprüfung kann ich das für die Sorte die wir aktuell zuhause haben auch bestätigen. Allerdings kann der Unterschied zwischen den beiden Seiten auch mal eher subtil sein.
Und tatsächlich funktionieren die beiden Seiten auch leicht unterschiedlich. Wenn ich genauer drüber nachgedacht hätte, dann wär ich vermutlich auch selber draufgekommen. Genauer gesagt bin ich eigentlich selber draufgekommen, hab aber meinen Urteil nicht vertraut; das passiert mir hin und wieder mal. Oder oft, besser gesagt.
Zurück zum Thema: die glänzende Seite der Alufolie reflektiert besser als die matte Seite. Deswegen glänzt sie ja schließlich, Glanz ist Reflektion.
Und wenn die glänzende Seite der Alufolie sichtbares Licht besser reflektiert, reflektiert sie auch Hitzestrahlung besser – ist ja im Prinzip das gleiche, nur eine andere Wellenlänge.
Für die Praxis heißt das: soll die Hitze INNEN bleiben, kommt die glänzende Seite der Folie nach innen, willst du sie dagegen draußen halten – zum Beispiel als Deckel für einen Auflauf, bei dem der Käse oben nicht anbrennen soll.
Die Antwort ist also einfach mal wieder: kommt drauf an!
Tipp: Sei besser als ich im Video!
Ja, das Rezept funktioniert und schmeckt gut, keine Frage. Aber ich hab mich gar furchtbar bei der Garzeit für den Kürbis verhauen, zumindest anfangs. Das kommt einfach davon, wenn man so ziemlich alle Rezepte direkt on cam zum ersten Mal macht, ohne sie vorher mal probiert zu haben ;)
Sinnvoller wärs gewesen, die Kürbiswürfel im Ofen einfach 20-30 Minuten vorzugaren oder, wie ich das heute im Nachgang probiert habe, 15 Minuten durch den Dampfgarer zu jagen. Der Foodi hat ziemlich schnell schön weiche Butternüsschen produziert, die ich dann im Ofen hinterher nur noch zusammen mit dem Hack und dem Feta 20 Minuten gratiniert hab.
Letztendlich ist es ziemlich egal, welche Variante du machst – Hauptsache der Kürbis ist hinterher durch!
Liebe Grüße
Nico
Kürbisgratin mit Hackfleisch und Feta
Kochutensilien
Zutaten
- 1000 g Butternusskürbis
- 500 g Hackfleisch (gemischt)
- 2 Zwiebeln (ca. 150 g)
- 5 Knoblauchzehen
- 200 g Feta
- 2 EL Olivenöl
- 300 g Frischkäse
- 1 Bund Petersilie (frisch)
- Salz
- Pfeffer
- Paprikapulver
- 10 Körner Piment (frisch gemahlen)
Anleitungen
- Kürbis schälen und würfeln, 1 cm große Stücke. Zwiebel schälen und in Spalten schneiden, ca. in Achtel. Knoblauch schälen und hacken, Petersilie grob hacken.1000 g Butternusskürbis,2 Zwiebeln,5 Knoblauchzehen,1 Bund Petersilie
- Hackfleisch und Zwiebeln mit Olivenöl bei maximaler Hitze in der Pfanne kurz anrösten bis ein Teil davon sehr braun und knusprig geworden ist, dann die Hitze ausschalten.500 g Hackfleisch,2 Zwiebeln,2 EL Olivenöl
- Kräftig mit Salz, Pfeffer, Paprika- oder Chilipulver und Piment abschmecken. Es darf ruhig etwas ZU würzig sein, da es gleich noch der bisher ungewürzte Kürbis dazukommt.Salz,Pfeffer,Paprikapulver,10 Körner Piment
- Frischkäse, Knoblauch und Petersilie zugeben und einrühren.300 g Frischkäse
- In einer Auflaufform mit den Kürbiswürfeln vermengen.1000 g Butternusskürbis,500 g Hackfleisch
- Die Auflaufform mit einer Alufolie dicht verschließen und bei 180 °C Umluft 60 Minuten backen.
- Auflaufform aus dem Ofen nehmen und abschmecken, nachwürzen falls notwendig.
- Feta zerbröseln und gleichmäßig auf der Oberfläche verteilen.200 g Feta
- Weitere 30-40 Minuten bei 180 °C backen, oder so lange, bis die Kürbiswürfeln schön weich und der Feta schön gebräunt ist.
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.
oder
Kes
Sunday 15th of January 2023
Hallo ihr beiden,
das Rezept klingt superlecker, aber muss der Auflauf wirklich für fast 2 Stunden in den Ofen? So lange dauert es doch nicht, bis der Kürbis weich ist, oder?
LG Kes