Nächste Woche kommt der Sommer, aber dicke! Mancherorts sind wohl deutlich über 30 °C angesagt, also müssen wir mit Eis gegenhalten. Frischkäse-Zitroneneis ohne Zucker – geht in der Eismaschine oder mit ein wenig Handarbeit auch einfach im Gefrierschrank. Super einfach, lecker und schön frisch. Und kalt. Kalt ist ganz wichtig. Nur 1,5g KH pro Kugel, und damit nicht nur low carb, sondern auch ketogen!
Und wenn ich „super einfach“ sagen, dann mein ich das tatsächlich mal so.
Wir haben 3 Zutaten (optional 4), die in absolut skandalöser Weise einfach nur verrührt werden wollen. Und dann gefroren – oder auch nicht.
Du musst es nicht einfrieren!
Stichwort „einfrieren“. Viele Eissorten könnten tatsächlich als echt gute Cremes oder Saucen herhalten, so wie unsere Frischkäse-Zitronencreme heute auch.
Ich kann mir vorstellen, dass viele Leute impulsiv mit einem „Igitt, ich ess‘ das doch nicht roh!!“ reagieren. Sowas begegnet uns durchaus öfter. Menschen haben Probleme damit, beispielsweise rohes Hackfleisch abzuschmecken – ist ja roh und damit giftig! Ist natürlich nicht so, aber Abneigungen sind immer individuell. „Rohe“ Eiscreme könnte auf viele Leute ähnlich wirken, vor allem wenn Eigelb verarbeitet wurde.
Aber eigentlich… ich meine, was passiert denn bei gefrieren? Ansich gar nix. Es wird halt cremiger, das enthaltene Wasser vereist und die enthaltenen Fettsäuren werden zum größten Teil fest(er).
Das heißt aber nicht, dass die Eismasse deswegen nicht mehr „roh“ wäre. Wenn wir zuhause Eis herstellen, wird es weder pasteurisiert noch sterilisiert (das ist bei industriell hergestelltem Eis oft anders). Letztendlich haben wir nach wie vor rohe Eismasse. Nur kälter als vorher.
Daraus kannst du jetzt zwei Schlüsse ziehen.
- Wenn du ein mentales Problem mit „rohen“ Zutaten hast, dann solltest du kein Eis selbst machen – oder zumindest keines solchen Zutaten, die dir in roh Kopfschmerzen bereiten. Milchprodukte, Süße und Früchte gehören zum Glück bei den meisten Menschen nicht dazu.
- Wenn du kein Problem damit hast, dann kannst du aus der rohen Eiscreme wunderbar eine nicht gefrorene Sauce oder Creme als Nachtisch machen.
Unsere heutige Eiscreme hat im Prinzip genau den umgekehrten Weg genommen. Geklaut aus unserem Fettfastenkurs, wo sie als Beilagencreme dient und dann dann sehr erfolgreich zu leckerem Speiseeis umgewandelt.
Funktioniert also in beiden Richtungen :)
Ein bisschen Grün
Ich habs im Video schon kurz erwähnt. Das Eis – oder die Creme, je nachdem – ist wandelbar.
Wenn du ein paar Blättchen Basilikum und/oder Minze dazu wirfst (gehackt natürlich), dann verändert du den Geschmack sofort und ohne viel Aufwand.
Und es gibt natürlich wieder mal 1000 Möglichkeiten, wie du auf Basis dieses Grundrezepts verschlimmbessern kannst ;)
Eine Hand voll Beeren dazugeben. verschiedene Gewürze von Vanille und Tonka über Zimt bis Chili. Gehackte Nüsse oder verschiedene Kräuter – ein bisschen Thymian oder Rosmarin sollte sich mit der Zitronennote gut machen.
Ich liebe Grundrezepte. Man kann einfach immer was neues basteln, aber OHNE das Rad komplett neu zu erfinden!
Eis ohne Eismaschine selber machen
„Ich hab keine Eismaschine…“ ist ein häufiger Kommentar auf YouTube, wenn wir Speiseeis posten. Wir erklären zwar immer mal wieder während der Videos und auch in den Zubereitungsschritten, wie man Eis ohne Eismaschine trotzdem akzeptabel hinbekommt.
Lass uns doch mal kurz überlegen, was eine Eismaschine eigentlich macht.
Wir haben eine aktiv oder passiv gekühlte Schüssel
Aktiv gekühlt heißt, dass es eine Kompressormaschine oder so wie bei uns eine mit thermoelektrischer Kühlung ist, die während des Betriebs Wärme vom Behälter nach Außen abführt. Wenn Wärme abgeführt wird, bleibt Kälte übrig. Passiv hieße in diesem Zusammenhang, dass du die Schüssel für eine Nacht in den Tiefkühler legen musst und das in der Wand befindliche Kühlmittel gefrieren musst. Während des Betriebs wird dann nicht weitergekühlt.
Diese Schüssel entzieht u.A. den darin befindlichen Dingen Wärme und macht sie damit kälter. Das Resultat ist, dass die Eiscreme-Rohmasse, die direkten Kontakt zu Schüsselwand und -boden hat, gefriert.
… und wir haben ein Rührwerk.
Ohne Rührwerk hätten wir nach einer gewissen Zeit eine steinharte Eisschicht außen, also dort, wo Kontakt zum Kühlbehälter besteht. Die Teile der Masse, die weiter vom Außenrand entfernt sind, wird zunehmend weicher und irgendwann flüssig – einfach weil dort weniger bis gar keine Wärme entzogen wurde. Irgendwo auf halber Strecke gäbe es vermutlich 2-3 cm Schicht mit wunderbar cremigem Speiseeis.
Das Rührwerk ist aber geschickt und holt die angefroreren Anteile des Eises von außen nach innen und von unten nach oben. Meist sind die Dinger so ähnlich wie ein Propeller geformt oder erinnern auch mal an eine Schiffsschraube mit Gestell außenrum.
Das alles dient einfach dem Zweck, die bereits gefrorenen Teile mit den noch flüssigen Teilen zu mischen und damit konstant eine gleichmäßige Textur zu erzeugen: cremig.
Wie machen wir das ohne Eismaschine?
Eigentlich auch so. Nur dass du kein automatisches Rührwerk hast und auch keine aktiv oder passiv gekühlte Schüssel.
Wir stellen den Behälter (oft zB eine Tupperschüssel) mit dem zukünftigen Eis in eine Umgebung mit kalter Luft und vielleicht einem kalten Boden. Aber auch hier gefriert die Masse von außen nach innen, nur langsamer.
Deine Job ist es nun in bestimmten Zeitabständen den Job des Rührwerks zu übernehmen: durchrühren und die kälteren Anteile mit den weniger kalten zu mischen. Also umrühren halt.
Als gute Mischung zwischen Aufwand und cremigen Ergebnis hat sich bei uns ein Intervall von 30 Minuten für 2-3 Stunden erwiesen.
Das wird nicht genau so gut werden wie aus einer ständig rührende Eismaschine, aber das macht man ja eh nur, wenn man keine hat . Und so wird das Ergebnis immer noch um Längen besser als ohne von Hand zu Rühren.
Insofern: egal ob du eine Eismaschine hast oder nicht… probier unser Rezept!
Liebe Grüße
Nico
Frischkäse-Zitronen-Eiscreme ohne Zucker
Kochutensilien
Zutaten
- 300 g Affiliate Link / Provisions LinkFrischkäse (vollfett)
- 50 g Affiliate Link / Provisions LinkErythrit (gemahlen)
- 50 g Affiliate Link / Provisions LinkXylit (gemahlen)
- 30 ml Affiliate Link / Provisions LinkZitronensaft (Saft einer halben Zitrone, mehr nach Geschmack)
- 1-2 EL Zitronenzesten (optional)
Anleitungen
- Hinweis: Alternativ geht auch nur eins von den beiden Süßungsmitteln!
- Alle Zutaten miteinander verrühren und in die Eismaschine füllen.
- Alternativ in eine geeignete Schüssel füllen, in den Tiefkühler geben und alle 30 Minuten gründlich durchrühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist (2-3 Stunden insgesamt).
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.