Und schon haben wir unser drittes Game of Thrones Rezept im Kasten. Die Creme Bastard, ein Dessertrezept, das der Region um die Mauer (vermutlich eher nur südlich davon) zugeschrieben wird, sollte wohl vor allem von für Mitglieder der Nachtwache sein. Viele andere Leute trifft man ja an der Mauer auch nicht an.
Ich weiß nicht wie lange man zurückschauen müsste, bis man auf die erste Nachspeise trifft. In zeitgeschichtlicher Sicht meine ich. Dessert sind mehr als „nur“ Nährstofflieferanten. Einen praktischen Nutzen bringt die Creme Bastard nicht mit, aber darum geht es ja nicht.
Wir konsumieren Desserts ausschließlich für den Geschmack und das allgemeine sinnliche Vergnügen. Fast schade, dass wir hier familienfreundlich bleiben wollen, ich könnte da noch andere Metaphern liefern *gnihihihi*
Creme Bastard schmeckt nach Ei
Das ist eine nutzlose und ziemlich wertlose Beobachtung, dennoch wahr. Der Eigeschmack in diesem Game of Thrones Rezept kommt einfach daher, dass Hühnereiweiß drin ist. Trotzdem hat mich persönlich die Dominanz dieses Geschmacks ziemlich überrascht. Allerdings nicht negativ, das muss auch gesagt sein.
Die Kombination aus Sahne, Süße und Ei ist zwar überhaupt nichts neues, aber das resultierende Aroma hatten weder Vroni, noch ich erwartet. In Kombination mit den Beeren war dieses Aroma tatsächlich sehr angenehm und wirklich eine runde Sache.
Essen an der Mauer
Die meisten Mitglieder der Nachtwache sind Strafgefangene, die die Wahl zwischen Tod oder lebenslanger Gefängnisstrafe und Dienst an der Mauer hatten. Im Endeffekt also eine Art Fremdenlegion, nur nicht im Dschungel sondern subarktischer Kälte.
„Geeiste Blaubeeren mit Creme Bastard“ – so der Originaltitel des Rezeptes – klingt für mich irgendwie, als wäre einfach niemand auf die Idee gekommen die Beeren aufzutauen bevor man die Creme drüber gießt.
In der Serie wird das Leben an der Mauer als asketisches Leben in relativer Armut und den grundsätzlichen Umständen eines militärischen Straflagers dargestellt. Nachspeisen klingen hier zwar wünschenswert aber nicht passend.
- Chelsea Monroe-Cassel (Autor)
Auf der anderen Seite gibt es dort ja auch Vorgesetzte, Freiwillige und sogar den einen oder anderen Lord – damit meine ich in diesem Fall nicht John Snow – sondern beispielsweise den Lord Kommandanten, Joer Mormont, der zwar als Mann der Nachwache keinen Adelstitel mehr trägt, aber durch aus nobler Abstammung ist. Auch der ehrwürdige Measter Aemon wurde als Prinz des Targaryen-Klans geboren und war – vor seinem Dienstantritt an der Mauer – sicherlich ein anderes Leben gewohnt. Insofern ist es nur wenig verwunderlich, dass die eine oder andere Annehmlichkeit Einzug in die karge Lebensweise der Männer in Schwarz gefunden hat, wenn sie schon im Zölibat leben müssen (theoretisch wenigstens!).
Andere Nahrungsmittel in der schwarzen Festung werden in der Serie wenig behandelt, aber wenn ich mich recht erinnere handelt es sich dabei hauptsächlich um etwas Wildfleisch und erwartungsgemäße Eintöpfe und Suppen aus Gemüse und Getreide. Nicht besonders reichhaltig aber doch immerhin nahrhaft. Wenn man außerdem von schwerer körperlicher Arbeit, viel Bewegung und nicht gentechnisch veränderten Getreidesorten ausgeht, könnte man das alles fast schon wieder als gesund bezeichnen.
Leben in der Kaserne
Ein Leben an der Mauer, wie in Game of Thrones dargestellt, ist für mich nicht vorstellbar. Und dabei meine ich nicht nur das oben angesprochene Zölibat!
Kasernierung bedeutet Leben um zu Arbeiten. Schlafen und wohnen auf engstem Raum mit anderen Leidensgenossen – so möchte ich die Leute in solchen Umständen aus meiner Sicht bezeichnen. Kaum Privatsphäre und Freizeit, die gerade so für essen, schlafen und Körperhygiene ausreicht. Keine Möglichkeit mal die Seele baumeln zu lassen oder andere Menschen kennen zu lernen. Dazu die schauderhafte Kälte, die die meiste Zeit des Jahres vorherrscht. *schüttel*
Aber das ist ja zum Glück nur Fiktion oder schlimmstenfalls lange, lange vorbei. Oder nicht?
Moderne Jobs in der Abgeschiedenheit
Nein, leider ist das alles andere als weiter Vergangenheit oder auch nur Fiktion. In unserer Realität und unserer Zeit existieren viele Berufe, die in derartigen Umständen stattfinden. Natürlich nicht auf mittelalterlichen Burgen, aber ist eine Bohrinsel in der Nordsee denn so viel besser? Oder ein Soldatencamp mitten in Afghanistan? Oder ein Hochseefischkutter auf langer Fahrt?
Die Umstände sind letztendlich die selben. Abgeschiedenheit auf hoher See, in einem fremden Land – bestenfalls umgeben von Menschen, die dir misstrauen und größtenteils eine Sprache sprechen, die du nicht verstehen kannst. Arbeiten, essen, duschen, schlafen und von vorn. Kollegen und Kameraden, mit denen du deine Zeit verbringst, die du dir aber nicht aussuchen kannst, mit denen du teilweise gar nicht klar kommst. Keine schöne Vorstellung.
Der einzige Pluspunkte für diese Art Arbeit in der heutigen Zeit sind, dass sie zeitlich begrenzt sind (im Gegensatz zum die an der Mauer in Game of Thrones) und meistens furchtbar gut bezahlt. Die Umstände, unter denen Menschen in diesen Situationen heute arbeiten, sind Arbeitgebern und den meisten anderen Bürgern durchaus klar. Geld ist aber nicht alles, ich könnte meine Frau nicht monatelang verlassen um ein paar Tausend Euro im Monat mehr zu verdienen als jetzt. Auch wenn „ein paar Tausend“ mein Gehalt gegenüber Status Quo mindestens mal verdoppeln würden. Aber was will ich mit dem Geld, wenn ich unglücklich werden muss, um es zu kriegen?
Alles Geschmackssache
Würdest du einen Job weit weg von deiner Familie annehmen, wenn du damit viel Geld verdienst? Falls ja, wie viel müsste es denn sein – meinetwegen auch als Faktor (also zB: „3x so viel wie jetzt“). Wie lange könntest du so einen Job machen, bis du wieder nach hause willst? Oder würde es dir vielleicht gar nicht ausmachen monatelang von Freunden und/oder Familie getrennt zu sein?
Ich glaube, das ist eine Frage, die jeder für sich selbst beantworten muss. Trotzdem frage ich hier mal aktiv nach: könntest du das? Du darfst auch gerne die o.g. Fragen beantworten, ich bin gespannt.
liebe Grüße
Nico
Game of Thrones Creme Bastard – low carb
Zutaten
- 450 g Beeren (frisch oder TK)
- 2 Eiweiß
- 2 EL Xylit
- 1 Prise Affiliate Link / Provisions LinkSalz
- 200 g Sahne
- 50 ml Affiliate Link / Provisions LinkMandelmilch
Anleitungen
- Falls Du frische Beeren hast, dann gibst Du diese jetzt auf ein Blech und lässt Sie für ca. 1 Stunde anfrieren.
- Sahne und Eier in einem Topf mischen und auf dem Herd 5 Minuten unter ständigem Rühren köcheln lassen. Wichtig ist, dass die Creme nicht kocht!
- Jetzt gibst Du das Salz und das zu Pulver gemahlene Xylit mit hinzu und lässt das Ganze nochmal ca. 12 Minuten köcheln. Auch hier musst Du immer wieder rühren und darauf achten, dass die Creme nicht kocht.
- Ganz zum Schluss kommt nur noch die Mandelmilch mit dazu.
- Die Creme musst Du jetzt einfach nur noch umfüllen und im Kühlschrank erhalten lassen.
- Kurz vor dem Servieren gibst Du die Creme über die geeisten Beeren und lässt es Dir schmecken :).
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.
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Babs
Friday 3rd of December 2021
Habe es nach gebastelt!!! Teufel auch - war das lecker. Die (normal essende) Familie will es unbedingt wieder haben. Aber was viel wichtiger ich will es auch. Leider hat das Rezept einen großen Fehler - es ist viiiiiiiiiiiiiiel zu wenig. Wir hätten die doppelte Menge verdrückt, wenn sie da gewesen wäre. 1000 Dank