Uuuuund hier sind wir wieder, das vorerst letzte unserer Game of Thrones Rezepte, dafür aber gleich zwei! Heute gibt es Erfrischungsgetränke aus dem Land von Eis und Feuer.
Gut, genau betrachtet wird in GoT ja hauptsächlich Wein und Bier konsumiert, so wie man es in einer mittelalterlichen Ritterkultur erwarten mag. Limonaden und Tees passen hier nicht so richtig ins Bild, waren aber scheinbar durchaus vorhanden.
Wir haben heute Zitronensüß und einen eisgekühlten grünen Minztrank für dich. Lecker, gesund und (fast) authentisch. Glaub ich.
Bier statt Wasser und Wein statt Cola
Scheinbar typische Getränke für ein mittelalterliches Setting sind ja schon irgendwie Bier und Wein. Mett vielleicht noch, also Honigwein – Alkohol jedenfalls. Das klingt für momentan etwas nach Überspitzung und Metapher, war aber wohl Realität.
Wein und Mett waren eher die Genussmittel, zumindest in unverdünnter Form. Bier war aber durchaus das Alltagsgetränk, was man gerne den ganzen Tag zu sich genommen hat. Und das hatte – vor allem in Städten – durchaus seine Gründe.
Ich trinke nicht, ich nehme meine Medizin
Der Hauptgrund war: Bier hielt die Leute gesund, genau wie verdünnter Wein. Klingt für Menschen aus dem 21. Jahrhundert erstmal unlogisch, ist aber einfach erklärt. Der Alkoholgehalt der Getränke wirkt antiseptisch und antibakteriell. Gerade in Städten, die früher ja keine Kanalisationen hatten, war sauberes und frisches Wasser undenkbar. Die Flüsse und Bäche, an die mittlere und große Städte vorrangig gebaut wurden, waren voll mit Unrat, Fäkalien, toten Tieren und allerlei Müll.
Wir sprechen von zehntausenden, in manchen Fällen auch 100.000 Menschen, die auf ähnlich engem Raum wie heute in Großstädten lebten. Die Ausscheidungen all dieser Menschen landeten größtenteils direkt in den Straßen, Höfen und Gewässern. Dazu die Tatsache, dass Unmengen von Vieh zusammen mit den Bürgern in der Stadt waren – man konnte halt nicht schlachten und dann einfrieren.
Auch Körperhygiene war damals noch kein wirkliches Thema, Behandlung von ansteckenden Krankheiten… wir alle kennen die Geschichten von Pest und Cholera in den Städten.
Sauberes Wasser? Woher denn?
All diese Faktoren haben sämtliche Wasserquellen regelrecht vergiftet. Wasser trinken war mehr oder weniger tödlich, wenn man nicht grade weit draußen auf dem Land gewohnt hat oder vielleicht sogar in den Bergen.
Die einfachste Lösung: Sauerbier und verdünnter Wein. Der Herstellungsprozess dieser Getränke und der Alkoholgehalt haben das enthaltene Wasser weitgehend desinfiziert und relativ sicher und trinkbar gemacht.
Daher war die Antwort wirklich: Bier und Wein halten gesund. Oder zumindest gesünder als Wasser.
So will es die Überlieferung
Die oben genannten Absätze sind sowas wie Allgemeinwissen – aber nur halb richtig. Es gab tatsächlich Zeiten, in denen epidemische Krankheitswellen eben die oben genannte Situation fast notwendig machten und es gibt auch den einen oder anderen Text, der beschreibt, dass Bürger in Städten über Wochen hinweg nie so richtig nüchtern wurden.
Trotzdem war Wasser natürlich ein Grundnahrungsmittel, wie heute auch – sogar noch mehr als heute, zu einer Zeit in der Coca Cola, Pfirsicheistee und Latte Macchiato heiß und kalt an jeder Ecke zu haben sind und die Auswahl an flüssigen Kalorien zu groß ist um alles mal probieren zu können.
Auch im Mittelalter gab es sauberes Wasser. Wenn nicht in den Flüssen der Stadt, dann doch zumindest in tiefen Brunnen, die auch bewacht und geschützt wurden und im Zweifelsfall in Fässern, die in die Städte gekarrt wurden.
Bier, Wein und Mett waren trotzdem das, was Cocktails, Bier, Wein und Kaffeegetränke heute für uns sind: Abwechslung und Geschmack. Wasser war nur letztendlich in keiner Überlieferung eine Erwähnung wert. Weil… Wasser. *schulterzuck*
Alkohol als Zufallsprodukt
Ein ganz anderer Faktor, wie man an „Getränke mit Geschmack“ kommen konnte, waren die äußeren Umstände. Kühlschränke waren erwartungsgemäß selten. Ein paar Adlige konnten es sich durchaus leisten, Kühlkeller zu betreiben, die mit Eisblöcken aus den Bergen und im Winter eingefrorenen Seen kalt gehalten wurden.
Die meisten einfachen Bürger mussten aber ein paar hundert Jahre warten, bis der elektrische Kühlschrank endlich geliefert wurde. Und wenn man dann während der Wartezeit sein mit Honig gesüßtes Wasser in relativer Wärme rumstehen lies und sich dann ein paar Hefebakterien dran labten… BOOM! Mett. Das Gleiche passierte dann auch gern mal mit Fruchtsäften, die schnell mal zu Apfelwein oder Cidre vergären konnten.
Don’t Drink Calories – Trinke keine Kalorien
Was früher OK gewesen sein mag, weil der einfache Bürger im Regelfall nicht den Luxus überschüssiger Kalorien kannte, ist heute ein Problem. Wenn du als mittelalterlicher Metzger, Tischler, Bauer oder sonstiger Handwerker beschäftigt bist, dann bist du froh um jede zusätzliche Kalorie – auch wenn du vielleicht keine Ahnung hast, was das ist.
Das ist heute anders. Ich nehme jetzt mal MICH als Beispiel: ein normaler Tag.
6:15 Uhr Mein Smartphonewecker klingelt zum ersten Mal. Ich sollte jetzt aufstehen, tue ich aber nicht.
[mehrere 10-Minuten Snoozetimer später]
6:55 Ich stehe jetzt wirklich auf, sonst wird es problematisch.
10 Minuten im Badezimmer: Zähne putzen, Deo, Toilette.
15 Minuten Kaffee auf der Couch
30-40 Minuten im Auto, auf dem Weg zur Arbeit. Wenn der Verkehr gütig zu mir war bin ich um 8 Uhr im Büro.
Ich arbeite in einer Webagentur, im Support, am Telefon. Da ich meinen Steharbeitsplatz noch nicht habe, sitze ich in einem relativ bequemen Bürostuhl von Ikea (Markus, kennst du). Mein Headset hat ein Kabel, das am Telefon festgemacht ist und das Kabel ist einen Meter lang. Ich bleibe also sitzen wenn ich telefoniere und ich telefoniere irgendwie IMMER. Zwischendurch hole ich Kaffee in der Küche. Die Küche ist 6 Schritte von meinem Schreibtisch weg. Das ist keine Metapher.
Irgendwann zwischen 12 und 13 Uhr Mittagspause, Bewegung. Die ganze Meute – 3-6 Mann (und je nach Wochentag eine Frau) gehen zusammen nur Norma zum einkaufen. Geschätzte 100 Meter, leicht bergab. Nach einem kurzen und gezielten Einkauf geht es zurück: Mittagessen im Sozial- und Meetingraum. Dann zurück in mein Büro, hab ein eigenes.
ca. 17:20 Uhr, Feierabend – mein Taxi fährt vor, gesteuert von Vroni (wir fahren zusammen zur Arbeit – sie fährt von meiner Arbeitsstelle aus weiter und holt mich abends wieder). Dann einkaufen und nach Hause fahren.
etwa eine Stunde kochen, endlich etwas Bewegung – danach Abendessen, natürlich im sitzen. Etwas Netflix, während passiv verdaut wird.
Der restliche Abend besteht aus diversen Dingen, die entweder im Badezimmer (duschen, stehend), vor dem TV oder am Computer stattfinden – zum Beispiel Videos schneiden oder Blogartikel schreiben (jetzt).
Der Fluch der modernen Berufe
Wenn du dir den obigen Ablauf wirklich durchgelesen hast, wirst du feststellen: so ein Tag verbraucht kaum Energie. Er baut auch keine Muskeln auf, die passiv Energie verbrauchen könnten.
Ich trinke den ganzen Tag ausschließlich Leitungswasser und Kaffee mit Stevia – keine Milch. Wenn ich aber – so wie früher – meinen Flüssigkeitsbedarf mit Coke und Milchkaffee decken würde, dann hätte ich ein größeres Problem.
Dank meiner Flaska Wasserflasche* trinke ich während ich im Büro bin circa 2-3 Liter Leitungswasser, das ist relativ viel. Wenn ich nur die Hälfte – sagen wir 1,25 Liter (weil das eine Coca-Cola Standardgröße ist) – durch braune Zuckerlimonade ersetzen würden, dann wären das locker flockig 525 kcal, und zwar SCHNELLE Kalorien aus 132,5g Zucker und das auch noch flüssig. Die gehen direkt ins Blut, werden dort nicht verbraucht und kuscheln sich an die Hüfte – für schlechte Zeiten.
Das daraus resultierende Bauchfett produziert dann übrigens noch ganz nebenbei Östrogene und sorgt bei Kerlen für Manboobs. Ich sags nur so…
Dann noch 4 Kaffee mit je 50ml Milch? Weitere 130 Kcal und 10g Zucker (Lactose). Und 4 Kaffee sind übrigens eine normaler Vormittag, bei mir wäre es also eher das doppelte.
Zuckerfreie Limonaden
Haben Ihre ganzen eigenen Tücken. Ich persönlich bin auch nicht völlig frei von Gelüsten nach süßen Getränken. Alle zwei, drei Monate gibt es bei mir auch mal eine Flasche Coke Zero oder ein entsprechendes Äquivalent, nur für den Geschmack. Könnte ich vermutlich verhindern, aber ich werde da immer wieder mal schwach, leider.
Dabei weiß ich, dass mir das nicht gut tut. Nicht intellektuell, nicht auf theoretischer Basis. Ich weiß, wenn ich Saccharin und Aspartam zu mir nehme, dann kriege ich Heißhunger auf… Erdnüsse meistens. Daher versuche ich sowas so selten wie möglich zu halten und alle paar Monate kann ich einen Ausrutscher mit meinem Gewissen vereinbaren – mehr sollte es allerdings nicht sein.
Süße Getränke ohne Reue
Jetzt kann man sich natürlich drüber streiten, ob es grundsätzlich am süßen Geschmack liegt, wenn der Heißhunger ausbricht oder doch an einer biochemischen Reaktion, die die künstlichen Süßstoffe auslösen.
Ich glaube eher an Letzteres. Das haben mir die Getränke, die da unten als Rezept stehen, wieder bestätigt. Das Zitronensüß und der süße Minztrunk haben keine Probleme verursacht. Ich habe nicht mehr oder anderes gegessen, als ich beides gläserweise gebechert habe, weil das Zeug so lecker war.
Insofern ist für mich klar: ein selbstgemachtes Zitronensüß wird in unserem Haushalt öfter präsent sein also Coke Zero. Schmeckt ehrlich gesagt auch besser. Vroni ist es doch etwas zu sauer, Ihr werde ich also das Minzgetränk machen ;) Auch wenn Vroni sowieso keinen Hang zu süßen Getränken hat, die hat auch früher nur Wasser und Kaffee getrunken.
So und nachdem ich jetzt schon wieder viel zu viel geschrieben hab und die Rezepte auch noch nicht fertig sind, schreib ich jetzt mal lieber auf, wie die Getränke gemacht werden und du gehst schön Video schauen!
liebe Grüße
Nico
Da unser Rezeptplugin die Nährwerte nicht getrennt für zwei Rezepte anzeigen kann, hier die Kurzinfo für beide Getränke pro 100ml.
Zitronensüß: 1,2g KH und 36kcal pro 100ml
Minzgetränk: <1g KH und 13kcal pro 100ml
Songlist: Fozzy/M.Shadows – Sandpaper, Doro – We are the Metalheads, Alice Cooper – No more Mr. Nice Guy, Skiltron – Bagpipes of war, System of a Down – Chop Suey!, Puddle Of Mudd – Gimme Shelter, The Switchblade 3 – Surfing Bird, With Temptation – Faster, Blue Öyster Cult – Cities on flame with Rock and Roll, P.O.D. – Boom, Gotthard – Mighty Quinn, Lost Horizon – Highlander, Sex Slaves – Thank god for Jack Daniels, Gamma Ray – Master of confusion, Amaranthe – Drop dead cynical, Pearl Jam – Evenflow, OOMPH! – Augen Auf!, Rio Reiser – König von Deutschland, Ski-King – Pet Cemetary, Bassnectar – Pennywise Tribute, Otherwise – Soldiers, Goldfinger – Spokesman, The Casanovas – Shake It, New Model Army – 51st State, Hardcore Superstar – We don’t celebrate sundays, Rage Against The Machine – Guerilla Radio, Scrum – Drunk again, Heino – Schwarz blüht der Enzian, Rush – Working Man, Status Quo – Rockin all over the world, Uriah Heep – Eay Livin‘, Alice Cooper – Poison, UFO – Gettin‘ Ready, Boston – More than a feeling, Led Zeppelin – Hey hey what can I do, Billy Idol – Rebel Yell (acoustic), Night Ranger – Sister Christian, Blue Öyster Cult – (Don’t Fear) The Reaper, Deep Purple – Smoke on the water, Warrant – Cherry Pie
Zitronensüß – Low Carb Zitronenlimonade
Zutaten
- 300 ml Affiliate Link / Provisions LinkZitronensaft (frisch gepresst, 6 Zitronen)
- 1 Nashi Birne
- 600 ml Wasser
- 90 g Xylit
- 90 g Erythrit
Anleitungen
- 1/2 Zitrone schälen, die Schale aufheben. Dann alle 6 Zitronen gründlich auspressen.
- Nashi Birne in kleine Würfel schneiden. Kerngehäuse wegschneiden.
- Süßungsmittel zu Puder zermalen, dann löst es sich besser im Wasser.
- Wasser mit der Zitronenschale, den Birnenstücke und den Süßungsmitteln aufkochen und 5 Minuten köcheln lassen.
- Flüssigkeit durch ein Sieb gießen und in einem Krug auffangen.
- Zitronensaft zugeben und sobald es nicht mehr warm ist, im Kühlschrank gut durchkühlen.
- GUDN!
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.
Minzgetränk aus Game of Thrones
Zutaten
- ¾ EL Affiliate Link / Provisions LinkMatcha-Pulver
- 1 Liter Wasser (kochend)
- 1 Handvoll Pfefferminzblätter (frisch gepflückt)
- 50 g Erythrit
- 50 g Xylit
Anleitungen
- Xylit und Erythit zu Puder zermahlen, damit es sich gut auflöst
- Minzblätter, Süßungsmittel und Matcha-Pulver mit kochendem Wasser übergießen und gut umrühren, damit das Matcha-Pulver keine Klümpchen bildet und die Süßungsmittel aufgelöst sind
- Abkühlen lassen und dann ab in den Kühlschrank – schmeckt eiskalt am besten!
- GUDN!
Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.
Maria
Tuesday 16th of August 2022
Hallo Ihr Lieben,
ich klugscheiße ja sehr ungern, aber der Honigwein heißt Met (also mit langem e), Mett ist Bauarbeitermarmelade, also Schweinehack mit Zwiebeln und kommt aufs (Keto-)Brötchen ;-)
Ansonsten finde ich Eure Seite ganz toll, vielen Dank für Eure Arbeit!
Lieben Gruß
Maria