Rühreier – leichtes Gericht, schweres Thema. Eieiei.
Ich… hab die Ehre über Rühreier zu schreiben, super. Was schreibt man bitte über sowas, so ein Rezept, das jeder schon tausend Mal gemacht hat und wo es eigentlich nicht wirklich was zu beachten gibt? Ich fürchte fast, das könnte ein ziemlich trockenes Thema werden. Apropos trocken…
*BÄM!* Was eine Überleitung! (Bühnensetting: Nico verbeugt sich in diverse Richtungen.)
Tja – Treffer, versenkt! Es geht tatsächlich darum, dass ich dir eine absolut idiotensichere Methode zeigen möchte, wie die Rühreier cremig und saftig bleiben und vor allem nicht trocken werden. Trocken war hier der Cliffhanger, falls ich das noch nicht deutlich gemacht hab.
Die Hausmannskost
Die einfachsten Gerichte so richtig gut hinzubekommen ist ja oft eine Kunst für sich. So ziemlich jeder hat eine Oma, Großtante oder auch mal einen Papa, der oder die so ein spezielles Geheimrezept auf Lager hatten, das man nie wirklich selbst so hin bekommt. Oft sind das ja wirklich ganz einfache Sachen. Omas Rotweinkuchen (in meinem Fall & prä-LC), Papas Bratkartoffeln oder diese unglaublichen Kohlrouladen, die es immer bei Tante Käthe und Onkel Rudi gab – jeder hat da was.
Sicherlich ist das oft eine Glorifizierung von Erinnerungen. Das letzte Mal Urlaub in Italien war schließlich auch geiler als dieses Jahr. Oft ist aber auch wirklich was dran und die letzte Geheimzutat oder den entscheidenden Kniff bei der Zubereitung findet man halt dann doch nie oder erst nach Jahren von selbst raus. Meistens ist die Zutat dann auch nicht „Liebe“ sondern zum Beispiel Kräutersalz oder so.
In unserem Fall, nämlich bei den ultra-cremigen Rühreiern, sprechen wir nicht mal von einer Zutat sondern einfach von diesem Kniff oder halt einfach von der richtigen Reihenfolge der Handgriffe. Oder auch dem Weglassen von Handgriffen…? Egal!
Die Magie der Geduld
Bei meinen Rühreiern – ja, ich bin jetzt mal so arrogant und bezeichne das Gericht als „meine Rühreier“ – ist der entscheidende Schritt einfach, keine Hektik zu haben und wirklich zu warten bis sie langsam gar werden, die Eier. Meistens, wenn ich trockene Rühreier bekommen habe, ging das nämlich auch zugleich sehr schnell. Viel Hitze, wenig Zeit. Dabei ist das genaue Gegenteil der Schlüssel zum Erfolg.
Pfanne heiß werden lassen, Bacon (da ruhig schnell und heiß) so knusprig wie gewünscht braten, dann die Hitze weg – also wirklich den Herd ausschalten (ausser bei Induktion, da dann halt auf die kleinste Stufe) und die Eier in die Pfanne geben. Die Restwärme der Pfanne und der Platte erledigen den Rest. Dauert halt ein paar Minuten länger, aber die langsam abnehmende Hitze des Garvorgangs sorgt dafür, dass nicht zuviel Flüssigkeit aus den Eiern entweicht und die Cremigkeit ist wirklich ohne Gleichen.
Wenn du dann noch darauf achtest, dass die Schicht, die sich alle 30 Sekunden auf dem Boden der Pfanne bildet, schön mit dem restlichen und noch flüssigen Ei vermengt wird, dann bist du der Star auf jeder Rühreiparty. Quasi der Eggmaster? (oh mein gott ich schwadroniere über rühreier was tu ich hier bloß hilfe hilfe ich will nach hause lasst mich raus ich werde hier gefangen gehalten) Wer in der Königsklasse mitkochen möchte, der muss natürlich noch gehackten Schnittlauch drüberstreuen, war aber klar, oder?
Interessieren würde mich an dieser Stelle wirklich brennend, wie du deine Rühreier zubereitest und ob du meine Art probiert hast – und in letzter Konsequenz natürlich: hat’s geschmeckt, war’s anders?
Der Vollständigkeit halber kommt jetzt natürlich noch das Rezept ;)
liebe Grüße
Nico
Cremige Rühreier mit Bacon – low carb & glutenfrei
Zutaten
Anleitungen
- Bacon in wunschgroße Stücke zerschneiden und mit der Butter in einer Pfanne knusprig anbraten. Die Pfanne sollte dabei sehr heiß werden
- Eier aufschlagen und mit einem Schneebesen oder einer Gabel verquirlen, so dass auch ein wenig Schaum an der Oberfläche entsteht
- Wenn der Bacon fertig ist, Herdplatte ausschalten (oder bei Induktion/Gas auf niedrigste Stufe) und das Ei in die Pfanne gießen
- MIt einem Pfannenwender oder Holzschaber permanent das gestockte Ei am Pfannenboden wegschieben und mit dem restlichen Ei vermengen
- Wenn kein flüssiges Ei mehr übrig ist, ist das Rührei fertig. Wenn dir das doch noch ZU cremig/saftig ist, einfach so lange weitermachen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist – aber bitte nicht zu lange!
- Heiß servieren und mit gehacktem Schnittlauch garnieren
- GUDN!
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.
Dörthe
Monday 5th of November 2018
Was hab ich gejubelt, als ich realisierte, dass man bei LC EIER darf!!! Wenn man mich fragen würde, was in meinem Kühlschrank nie fehlen dürfte, wäre die Antwort EIER!!! Bacon habe ich auch fast immer da.
EUnd ich hab auch noch eine krasse Rührei- Variation parat. Meine Mutti hat das schon so gemacht, also mach ich das auch: Wir geben einen Schuss Milch hinzu, wenn wir die Eier verquirlen. Und wenn man keinen Bacon dazu mag, geht auch ein Esslöffelchen Butter im Moment des Stockens dazu gegeben zum Auffetten und für die Cremigkeit.
Rührei........schwelg. Klasse, jetzt ist Mittag und ich hab keine Kochmöglichkeit bei der Arbeit :D
Irene
Friday 23rd of September 2016
Wenn ich Rühreier mache, gebe ich nach kurzer Zeit des "Stockungsbeginns" noch etwas kaltes Wasser hinzu. Wir haben das so in USA gelernt. Wir finden, dass es das Rührei noch fluffiger macht. Wir schlagen das Ei auch so auf, dass das Eiweiß nicht total untergeschlagen ist.
Aber ich denke, es macht jeder so, wie es für ihn passt. Man kann es jedoch auch mal auf eine andere Weise probieren, nicht wahr? :-)
Grüße Irene
Vroni
Saturday 24th of September 2016
Hallo Irene,
das mit dem Wasser lese ich auch immer, hab's aber noch nie ausprobiert. Ich selber mach Rührei auch anders als Nico. Ich geb immer alles in die Pfanne und verrühre da erst ;).
Ich finde es erstaunlich, wie viele verschiedene Macharten es für so ein simples Gericht wie Rührei gibt ^^.
Ja, da stimme ich Dir vollkommen zu, jeder so wie es für ihn passt :).
LG Vroni
Peter und Gudrun
Wednesday 14th of September 2016
So, da haben wir den Salat... Meine Frau hat Ihr Rezept heute nachgekocht und nun sitze ich hier auf dem Sofa und kann mich nicht mehr bewegen. Kaum zu glauben dass Low Carb so lecker sein kann. :)
Vielen lieben Dank für Ihr leckeres Rezept und die tolle Arbeit welche Sie in diesen Blog gesteckt haben.
Peter und Gudrun
Vroni
Wednesday 21st of September 2016
Hallo Peter und Gudrun,
vielen lieben Dank :).
LG Vroni