Chinakohl-Suppe – Weihnachtsvorspeise
Weihnachten naht jetzt aber wirklich, geradezu bedrohlich schnell. Wir haben letzte Woche die Hauptspeise für unser Weihnachtsmenü gepostet und heute gibt es die Vorspeise. Leckere Chinakohl-Gemüsesuppe mit ein paar Garnelchen, für den Flair ;)
Man kann ihn auch braten
Chinakohl wird bei uns hauptsächlich als Salat gegessen. Also nicht nur bei uns im Hause Salala.de (wo das durchaus zutrifft), sondern auch generell im deutschsprachigen Raum.
Dabei kann man dieses fabelhafte Gemüse auf so viele verschiedene Weisen einsetzen. Kalt, warm, gebacken, gekocht, gebraten – trifft ja auf vieles zu. Als Pfannengemüse macht sich der chinesische Kohl echt gut, aber auch für Kohlrouladen (sowas haben wir schon gemacht).
Als Salat schmeckt er sowieso und ich, wenn ich mich recht erinnere, kann man ihn auch recht gut fermentieren. Ich glaube die Koreaner verwenden ihn im Kimchi. Naja und jetzt haben wir eine Suppe daraus gemacht; hat auch gut funktioniert, sie Suppe schmeckt und die Nährwerte können sich sehen lassen.
Auch die vom Chinakohl übrigens. 16 kcal pro 100 g sind quasi nix – 1,2 g Kohlenhydrate ebenso und gut 1 g Protein ist auch nicht nennenswert. Über 0,3 g Fettanteil pro 100 g wollen wir jetzt mal gar nicht sprechen. Chinakohl macht zwar satt, nämlich weil er Masse bereitstellt und den Magen füllt, aber man kann unmöglich so viel davon essen, dass man damit zunimmt ;)
Es heißt zwar immer, es gibt keine Nahrungsmittel mit “negativen” Kalorien, aber wenn es eins geben sollte, dann Chinakohl. Und Salatgurken. Mit negativen Kalorien ist übrigens gemeint, dass das Lebensmittel weniger Energie liefert, als die Verdauung dieses spezifischen Lebensmittels verbraucht.
Der Sinn der Vorspeise
Vorspeisen haben tatsächlich einen Sinn und Hintergrund. Aber ich bin durch scharfes Nachdenken auch nicht einfach so drauf gekommen. Für mich waren Vorspeisen einfach immer ein Ausdruck einer gewissen, angenehmen Dekadenz. Ein bisschen Luxus, wenn man sich’s gut gehen lassen will – nichts falsch dran. Aber nötig? Nein.
Ok, das stimmt sicherlich sogar – nötig sind sie absolut nicht, aber einen bestimmten Zweck haben sie trotzdem.
Eine Vorspeise soll primär zwei Dinge tun: den Appetit anregen, damit die Lust auf die nachfolgenden Gänge steigt und den größten Hunger stillen.
Ersteres ist wohl meistens nicht nötig, denn wer muss sich schon zum Essen zwingen? Die meisten Leute haben DAS Problem nicht wirklich. Gibt’s zwar, aber ich möchte ja fast bezweifeln, dass da eine Vorspeise hilfreich ist.
Zweiteres ist schon eher nachvollziehbar.
Stell dir vor, du freust dich auf ein reichhaltiges Abendessen bei Freunden oder in einem Restaurant. Jetzt ist es Mittag und du nimmst nur einen kleinen Salat zu dir, weil heut Abend gibt’s ja ordentlich Futter. Steak vielleicht, super Weiderind – saftig, herzhaft und unglaublich lecker.
Du freust dich den ganzen Tag darauf, du gibst deinem Körper den ganzen Tag das mentale Signal: ESSEN KOMMT! Dein ganzes System stellt sich darauf ein. Und du kriegst HUNGER! Aber jetzt nix snacken, weil heute Abend wird gespeist wie Gott in Frankreich.
Und dann wird es Abend. Du hast Appetit wie selten und Hunger wie ein Bär.
Dein Steak steht vor dir und du haust rein wie ein Wikinger nach einer Überfahrt nach Grönland. 350 g Steak und keine 10 Minuten später ist es weg. Appetit und Hunger haben dich angetrieben. Und es war echt total genial. Schade nur, dass du es nicht so sehr genießen konntest, wie du eigentlich wolltest. Weil… Hunger. Rein mit, kauen, runter damit.
Hier wär die Vorspeise genau richtig gewesen.
Ein kleiner Salat vorher, ein Süppchen, ein bisschen Ziegenkäse oder (nicht low carb, aber klassisch) ein paar Bruschetti nehmen dir den größten Hunger und befriedigen dein inneres Monster. Und JETZT hast du wirklich die Gelegenheit, dein 350 g Steak (oder “nur” 150 g Filet?) auf würdige Weise zu genießen und jeden Bissen so zu wertschätzen, wie es sein soll.
DAFÜR ist die Vorspeise. Damit der Hauptgang nicht vergewaltigt, sondern vernascht wird.
Eine Suppe ist eigentlich keine Vorspeise
In der klassischen Küche ist die Suppe ein eigener Gang, nämlich zwischen Vorspeise und Hauptgang.
Die Vorspeise ist all das, was ich oben beschrieben habe außer der Suppe. Warum? Keine Ahnung, ganz ehrlich. Natürlich ist auch die Suppe ein Magenfüller und ein Appetitanreger.
Heutzutage ist das alles nicht mehr so wichtig, aber gelehrt wird das immer noch so.
Rein zufällig habe ich dieses Jahr als Weihnachtsmenü (das ich für Vronis Seite der Familie planen durfte) tatsächlich diese Zusammenstellung und Reihenfolge eingehalten. Die echte Vorspeise wird nämlich gebackener Ziegenkäse im Baconmantel und DANN gibt es diese Suppe da. Und danach lustigerweise das genannte Steak ;)
Da mir gerade die Themen ausgehen entlasse ich dich jetzt aber zum Suppenrezept und du gehst mal kochen ;)
Liebe Grüße,
Nico
Chinakohl-Cremesuppe mit Garnelen
Kochutensilien
Zutaten
- 600 g Chinakohl
- 5 Zehen Affiliate Link / Provisions LinkKnoblauch (oder 1 sehr große Zehe Ackerknoblauch)
Suppengemüse, z.B.
- 150 g Knollensellerie
- 50 g Pastinake
- 200 g Möhre
- 100 g Lauch
- 200 g Gemüsezwiebel
- 200 g Sahne
- 100 g Affiliate Link / Provisions LinkFrischkäse
- 200 g Garnelen (Bio Tiger Prawn, TK)
- 50 g Affiliate Link / Provisions LinkButter
- 6 EL Affiliate Link / Provisions LinkOlivenöl
- Affiliate Link / Provisions LinkSalz
- Affiliate Link / Provisions LinkPfeffer
- Affiliate Link / Provisions LinkChiliflocken
- Affiliate Link / Provisions LinkZitronensaft
Anleitungen
Garnelen marinieren
- Garnelen auftauen und vom Panzer befreien.
- 1 Zehe Knoblauch schälen und pressen.
- Garnelen mit 2 EL Öl, 1 TL Chiliflocken, 1 TL Pfeffer, 2 EL Zitronensaft und der durchgepressten Zehe Knoblauch mischen und im Kühlschrank mindestens 1h marinieren.
Suppe
- Suppengemüse waschen, schälen und grob würfeln.
- Mit 3 EL Olivenöl und ordentlich Salz vermengen und 25-30 Minuten bei 200°C Ober/Unterhitze im Ofen rösten, bis sich ein paar braune Stellen gebildet haben.
- Chinakohl vom Strunk befreien und in Stücke schneiden.
- Restlichen Knoblauch schälen und in Scheibchen schneiden.
- Chinakohl und Knoblauch in einem großen Topf (min. 4 Liter) für ein paar Minuten bei mittlerer Hitze andünsten und dann mit ca. 1 Liter Wasser ablöschen. 3 TL Salz, 1 TL Pfeffer und 1 TL Chiliflocken zugeben und unterrühren. Aufkochen und bei mittlerer Hitze simmern lassen.
- Geröstetes Gemüse aus dem Ofen in den Topf geben, wenn es fertig ist.
- 30-40 Minuten weiterkochen lassen.
- Wenn das Gemüse weichgekocht ist, dann 1 Becher Sahne, 100g Frischkäse und den Saft einer halben Zitrone zugeben und alles zusammen fein und cremig pürieren und warmstellen.
- Noch nicht weiter würzen!
Garnelen braten
- 50g Butter bei mittlerer Hitze in einer Pfanne schmelzen.
- Garnelen inkl. Marinade in die Pfanne geben und die Garnelen mit einem Löffel immer wieder mit Butter übergießen; zwischendurch wenden.
- Nur solange braten, bis die Garnelen rosa sind – nicht länger, damit sie nicht trocken werden.
- Je 3 Garnelen auf einen Schaschlik-Spieß aufspießen.
Suppe abschmecken
- Butter und Marinade aus der Pfanne zur Suppe geben und nochmal pürieren.
- Jetzt abschmecken und bei Bedarf mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft nachwürzen.
- Suppe auf Schälchen verteilen und je einen Garnelenspieß quer darüberlegen und servieren.
Video
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Hinweis zu den Nährwerten
Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.
Tamara
Tuesday 16th of November 2021
Gibt es vielleicht eine gute Alternative zu den Garnelen?
Nico
Friday 19th of November 2021
Hallo Tamara, du kannst z.B. auch einen Spieß oder eine Einlage aus gebratenem Lachs machen. Falls du keinen Fisch magst, geht auch Pute oder Huhn. Oder, wenns vegetarisch sein soll, steck einfach ein paar dicke Stücke Zucchini und Paprika auf einen Holzspieß und röste den Spieß kräftig in der Pfanne für ein paar Röstaromen :) lg Nico
Helga Klauenberg
Friday 21st of December 2018
super die Suppe die gibt es nach Weihnachten bei mir vielen Dank fürs Rezept und frohe Weihnachten für euch lg Helga
Bettina
Wednesday 19th of December 2018
Könnte man zwecks "Vereinfachung" und Zeitersparnis ;) nicht einfach euere Gemüsepaste ohne Bullshit als Basis nehmen?
Nico
Friday 21st of December 2018
Hallo Bettina,
jap, die Gemüsepaste geht genau so, aber dann würde ich erst ganz zum Schluss salzen. Ich hab die Paste aus zwei Gründen nicht verwendet: 1) Ich wollte kein Kurkuma in der Suppe haben (zu gelb für das, was ich im Kopf hatte) 2) hab gerade keine mehr ;)
Aber natürlich, funktionieren würde sie schon :)
liebe Grüße, Nico
Anja
Thursday 20th of December 2018
Hallo Bettina, ich will hier nicht vorgreifen, aber ich meine, das im Video der Satz fiel: Gemüsepaste ist aufgebraucht, aber so geht es ja auch.