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Keto Shortbread aus nur 4 Zutaten | glutenfreies Rezept

Soweit ich weiß, gibt es keine wirklich Entsprechung für Shortbread in der traditionellen deutschen Küche, egal ob mit oder ohne Zucker und mit oder ohne Gluten. Und… Brot ist es irgendwie auch nicht. Unser Ergebnis ist… naja ein leckeres, süßes Stück Gebäck aus Mürbeteig ohne Mehl und Zucker.

Aber trotzdem. Was ist dieses Shortbread nun eigentlich?

Was ist „Shortbread“?

Shortbread heißt ungefähr sowas wie „mürbes Brot“, aber es ist kein Brot. Es ist ein eher süßes Gebäck aus Mürbeteig, das seinen Ursprung im Schottland des 18. Jahrhunderts hat. Es gibt jedoch auch viele Rezepte, die als früherer Ursprung oder zumindest Vorläufer gelten dürfen – das führt sogar bis ins 12. Jahrhundert zurück.

Das traditionelle Rezept aus einem Teil Zucker, zwei Teilen Butter und drei Teilen Mehl ist für uns Kohlenhydratvermeider mehr als nur ungeeignet, aber wir find ja doch immer wieder Mittel und Wege, sowas anzupassen ;)

Äußerlich betrachtet ist Shortbread nicht besonders aufregend. Ein Stück helles oder dunkes Geback, das erstmal nach Keks oder Kuchenboden aussieht.

„Shortbread Fingers“ sind eine recht häufige Form – ungefähr einen Finger lang (ich sag mal 7-9 cm), gut einen Zentimeter dick und breit und auch häufig oben mit ein paar Löchern verziert.

Die ganze Erscheinung sagt auf dem Kaffeetisch: „Ich spiele eine Nebenrolle“. Und das ist nicht abwertend gemeint. Ohne Nebenrollen gibt es keine Hauptrollen.

Es gibt auch andere Formen – nämlich „Rounds“ und „Petticoat Tails“. Rounds sind einfach bloß Plätzchen oder Kekse aus Shortbread-Teig.

Petticoat Tails dagegen sind die abgeteilten Stücke eines kleinen Kuchenbodens von 10 bis 20 Zentimetern Durchmesser, der vor dem Backen mit Bruchmarken versehen wurde, damit man einfacher Teile herausbrechen kann.

Das ist die Variante, die wir gemacht haben.

Warum heißt Shortbread „Shortbread“?

Das „short“ im Shortbread heiß wörtlich auf deutsch übersetzt „kurz“ und ist auch so gemeint. „Short doughs“, also quasi „kurze Teige“, bezeichnen Mürbeteige und werden so genannt, weil sie eben nicht „long“/“lang“ sind, oder anders ausgedrückt: sich nicht in die Länge ziehen lassen.

Mürbeteige haben einen hohen Fettanteil und es formt sich kein gutes Proteingitter, das sie elastisch macht – sie sind bröckelig und… naja „kurz“.

Zum Backen verwendete Fette haben daher in der englischen Sprache ihren Namen erhalten: Backfette, speziell gehärtete Pflanzenfette, werden als „shortening“ bezeichnet, weil sie den eben beschriebenen Effekt auf Gebäck haben.

Wir nennen diese Teige in Deutschland einfach Mürbeteig. Butter bleibt Butter und gehärtetes Pflanzenfett besser im Regal.

Rezepttipp

Einfaches Gebäck ohne Schnörkel

Shortbread hat wohl kein Interesse daran, jemandem die Show zu stehlen. Aber es ist eine solide Wahl für jeden Kaffeetisch, so wie es auch jeder Butterkeks ist.

Und es ist halt auch total einfach gemacht. Vier Zutaten verrühren und verkneten. Formen, Backen und abkühlen lassen.

Wenn du in der Lage bist, Gebäck nicht verbrennen zu lassen, dann kannst du Shortbread machen. Spezielle Talente und Fertigkeiten sind einfach nicht erforderlich. das ist auch mal angenehm, finde ich.

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Warum muss Mürbeteig kühlen und ruhen?

Ich stelle mir immer solche Fragen und werde pissig, wenn man mir mit „Ja das macht man halt so!“ antwortet. Jede Handlung muss einen Grund und einen Effekt haben, sonst ist sie sinnlos. Und ich will halt ziemlich oft wissen, was dahintersteckt.

Im Fall des Mürbeteiges hab ich also folgendes herausgefunden.

Wieso muss Mürbeteig gekühlt werden?

Dafür gibt es zwei Gründe, und beide hängen mit dem hohen Fettgehalt zusammen.

Wenn Mürbeteig zu warm ist, wird er erst klebrig und dann – ausreichender Fettgehalt vorausgesetzt – fast flüssig. So lässt er sich einfach nicht gut verarbeiten. Er klebt an den Händen, am Teigholz, am Backpapier und möchte sich auch nicht so richtig Form bringen lassen.

Viel Gerate ist nicht notwendig um den Grund herauszufinden. Warmes Fett ist weich und hält den Teig nicht zusammen. Sehr warmes Fett wird sogar flüssig und wirkt verdünnend auf den eigentlich festen Teig. Herunterkühlen macht dann das Fett wieder fest und den Teig damit stabiler, so dass er sich wieder besser verarbeiten lässt.

Zu kalt darf der Teig aber dann auch nicht werden, sonst wird er nicht nur stabil, sondern hart und lässt sich wieder nicht gut formen bis er etwas wärmer geworden ist.

Ein Teufelskreis.

Der zweite Grund ist ziemlich ähnlich, aber hängt nicht wirklich mit der Verarbeitung zusammen, sondern mit dem Backen. Ein zu warmer Mürbeteig kann in den ersten Minuten im Ofen zu weich werden und seine Form verlieren. Wenn du zum Beispiel einen Rand in einer Form hochgezogen hast und dieser nicht durch eine Füllung gestützt wird, könnte er weich werden und ich sich zusammenfallen. Wenn du den Teig vor dem backen nochmal kühlst, ist die Chance höher dass der Teig durch die Wärme Stabilität gewinnt bevor er sie durch das erwärmte Fett verlieren würde.

Wenn beides nicht bei dir zutrifft, und du beispielsweise einen flachen Boden ohne Rand bäckst, der sich auch gut verarbeiten lässt und nicht zu klebrig geworden ist, vielleicht weil du kalte Hände und eine hast, dann gibt es keinen Grund den Teig zu kühlen.

Warum Mürbeteig ruhen lassen?

Auch die Ruhezeit hat mit der Stabilität zu tun.

Bei High-Carb-Teigen, also z.B. aus Weizenmehl, soll sich ein Proteingitter aus Gluten formen, das dem Teig eine gewisse Stabilität und Elastizität gibt. Wie oben besprochen ist das weniger als bei Brot- oder Pizzateigen, aber dennoch ein bisschen.

Das Proteingitter formt sich während der Teig geknetet wird. Aber danach muss es sich auch wieder entspannen, denn sonst zieht es sich beim Backen stark zusammen und das Gebäck verliert seine Form. Ein Teig, der 30 Minuten ruhen durfte, ist deutlich entspannter und behält seine Form beim Backen weitgehend bei.

Auffällig ist hier wieder, dass uns das völlig schnurz ist. Wir kochen und backen glutenfrei, da wir kein Getreide verarbeiten.

Glutenfreier Low Carb Mürbeteig muss also nicht ruhen.

Unser Shortbread muss nicht ruhen.

Rühren, kneten, formen und dann backen.

Viel Spaß!
Nico

Schokoladen-Mürbegebäck (Chocolate Shortbread)

4.72 von 7 Bewertungen
Rezept von Vroni von salala.deVroni
Keto Shortbread mit Kakao aus nur 4 Zutaten und 1 g KH pro Stück I glutenfreies Rezept
Schoko Shortbread ohne Zucker und Mehl aus nur 4 Zutaten und auch für Leute, die absolut nicht Backen können! Diese Low Carb Gebäckstückchen aus Mürbeteig passen auf jeden Kaffeetisch.
Vorbereitung: 10 Minuten
Zubereitung: 15 Minuten
Gesamt: 25 Minuten
Nährwerte (pro Portion)
Kalorien: 107 kcal
Kohlenhydrate: 1.5 g
Protein: 6 g
Fett: 8 g
prozentuale Verteilung
Kohlenhydrate: 5.8 %
Protein: 23.4 %
Fett: 70.8 %

Kochutensilien

Portionen 8 Stücke

Zutaten

  • 100 g Mandelmehl (teilentölt)
  • 10 g Kakaopulver
  • 60 g Butter
  • 35 g Erythrit
  • Vanille (optional, auch Tonkabohne, Rumaroma oder anderen Gewürze nach Geschmack)

Anleitungen
 

  • Lege ein Backblech mit Backpapier aus und heize den Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vor.
  • Alle Zutaten in einer großen Rührschüssel vermengen. Achte darauf, dass sie gut miteinander vermengt sind und dass der Teig sich geschmeidig anfühlt und gut zusammenhält. Er sollte aber nicht an den Händen kleben bleiben.
  • Wenn der Teig bröselt und sich nicht verbindet, kannst du mit zusätzlichen 10 g weicher Butter nachhelfen, wenn er zu klebrig ist, kannst du etwas Mandelmehl dazugeben, bis er geschmeidig, aber nicht klebrig ist.
  • Den Knetteig mit dem Boden einer anderen Schüssel, oder einem Topf, in eine runde Form drücken (max. 15 cm Durchmesser), sodass er völlig gleichmäßig ist und eine Höhe von ca. 0,5 bis 1 cm hat.
  • Dann die Ränder abschneiden, um eine schöne (runde) Form zu erhalten.
  • Mit einem Messer kannst du den Teig einkerben und die Bruchkanten markieren.
  • Anschließend stichst du mit einem Holzspieß ein hübsches Muster hinein.
  • Das Mürbegebäck vor dem Backen 30 Minuten lang im Kühlschrank kalt stellen (optional).
  • Anschließend ca. 10-15 Minuten im Ofen backen und nach zehn Minuten nachsehen, ob es fertig ist. Sei aufmerksam, da Schokokekse zum Anbrennen neigen!
  • Wenn die Kekse bzw. der Teig fertig sind, nimm sie aus dem Ofen und lass sie vollständig auskühlen, bevor du sie mit einem scharfen Messer in die markierten Stellen schneidest.
  • Keine Sorge, das Shortbread fühlt sich direkt nach dem Backen noch weich an. Sobald es abkühlt wird es fest.

Video

Shortbread aus nur 4 Zutaten 🍪 // // nur 1 g KH pro Stück // Low Carb und glutenfrei

Das Video wird von YouTube eingebettet abgespielt. Es gilt die Datenschutzerklärung von Google.
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Hinweis zu den Nährwerten

Die angezeigten Nährwertangaben sind nur eine Schätzung und können je nach den tatsächlich verwendeten Zutaten und Marken sowie den genauen Mengen variieren.

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Über Nico

Avatar-FotoNico ist Ernährungsberater, zertifizierter Fastenleiter und Keto-Experte. Er ernährt sich selbst seit 2014 Low Carb mit ketogenen Phasen. Bisher hat er damit über 40 kg abgenommen und hilft anderen, ihre Gesundheit durch Ernährungs- und Lebensstiländerungen zu verbessern.

Weiterbildungen: Ernährungs- und Gesundheitsberater (Isolde Richter), Fastenleiter (Isolde Richter)

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Bewerte das Rezept:




Conny

Thursday 22nd of October 2020

Berkenswerte Diskussion... Eigentlich geht es doch um die Bewertung eines Rezeptes, oder? Ich finde das Rezept super. Habe es gerade ausprobiert. Es ist hervorragend gelungen. Da ich hochpotentes Mandelmehl verarbeite, brauchte ich etwas mehr Butter. Dies war wunderbar in der Anleitung bereits angemerkt. Also auch hier alles Bestens.

Mein Mann meinte, dass sie etwas trocken seien, also auch hier 5 Sterne, denn bislang habe ich noch keinen Low Carb Mürbeteig so schön trocken hinbekommen.

Diesen Short bread Teig werde ich auch als Grundlage für andere Torten nutzen.

Vielen Dank dafür.

Petra Liegl

Tuesday 6th of October 2020

OhOh... das is was für mich... mach ich gleich morgen. Ich pack Lebkuchengewürz mit rein. Supi... danke fürs Rezept :)

Günni Ge

Sunday 4th of October 2020

Hallo Nico hallo Vroni, kann man statt Mandelmehl auch Hanfmehl nehmen? Und statt Butter eventuell Halbfettmargerine? Das würde zu meinem Konzept einer Low-Low-Ernärung besser passen. Grüße Günni

Vroni

Monday 5th of October 2020

Nur mit Hanfmehl würde ich nicht backen, das wird meiner Meinung nach zu bitter. Hanfmehl nehme ich immer nur als Beigabe zu anderen Mehlen. Halbfettmargarine empfehlen wir nicht, das passt nicht in unser Low Carb Konzept. LG Vroni

sonny

Sunday 4th of October 2020

Rezept kann ich noch nicht bewerten, aber für so ein kleines Rezept 2 Seiten zum Ausdrucken? Das geht ja gar net. Ich finde, da solltet ihr unbedingt was dran ändern.

Jochen

Sunday 4th of October 2020

Hallo Sonny, da hast Du nicht ganz unrecht. Ich habe einfach nur die erste Seite gedruckt, funktioniert prima. Viel Spaß beim Backen.